Videoaufnahmen sollen Übergabe von Paketen an Bystron zeigen

Neue Indizien belasten offenbar den AfD-Politiker Petr Bystron.

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Petr Bystron (Archiv)
Petr Bystron (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Prag. Neue Indizien belasten offenbar den AfD-Politiker Petr Bystron. Einem "Spiegel"-Bericht zufolge verfügt der tschechische Inlandsnachrichtendienst (BIS) über Videoaufnahmen, auf denen der Bundestagsabgeordnete kleine Pakete bekommt.


In den Auswertungspapieren zu den Aufnahmen soll jeweils von einem "unidentifizierbaren Gegenstand" die Rede sein. Zusätzliche Audioaufnahmen sollen nahelegen, dass in den Paketen Geld war.

Am 9. Oktober und am 12. Dezember vergangenen Jahres seien Treffen von Bystron, der auf Platz zwei der Liste seiner Partei zur Europawahl steht, mit dem Geschäftsmann Artem Martschewskyj in Prag vom BIS per Video aufgezeichnet worden, heißt es. Das bestätigen mehrere Nachrichtendienste dem "Spiegel". Am 18. Februar dieses Jahres sei zudem eine Autofahrt der beiden observiert worden.

Martschewskyj soll die Geschäfte bei "Voice of Europe" operativ geleitet haben. Über das Internetportal wurden prorussische Meldungen in 16 Sprachen verbreitet. Zudem soll das Netzwerk hinter der Plattform dafür genutzt worden sein, kremlfreundlichen Politikern Geld zukommen zu lassen. Kurz vor Ostern hatte die tschechische Regierung über die russische Einflussoperation berichtet. Auf Anfragen des "Spiegel" reagierten Bystron und Martschewskyj zunächst nicht. Bislang hatten sie die Vorwürfe bestritten, dass Geld geflossen sein soll.

Von zwei Audioaufnahmen, auf denen Bystron zu hören sei, berichteten am Freitag auch die tschechische Tageszeitung "Denik N", das ARD-Politikmagazin "Kontraste" und "Die Zeit". Ein tschechischer Abgeordneter, der die Mitschnitte kennt, sagte demnach: "Bystron raschelt auf der Aufnahme mit Geld und zählt es".

Über die Existenz belastender Audioaufnahmen hatten der "Spiegel" und "Denik N" Anfang April erstmals berichtet. Die Generalstaatsanwaltschaft München hat gegen Bystron inzwischen Vorermittlungen wegen möglicher Bestechlichkeit von Mandatsträgern aufgenommen.


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