Das sagen die Grünen zum Rücktritt ihrer Vorsitzenden

Schmeißen noch mehr hin? Die Fraktion äußert sich auf Anfrage von regionalHeute.de zum Parteiaustritt ihrer Vorsitzenden.

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Grüne | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Wolfenbüttel. Es ist DIE Meldung, die das politische Gesprächsthema am heutigen Freitag in Wolfenbüttel sein dürfte. Die Vorsitzende der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Stadt Wolfenbüttel, Ulrike Krause, schmeißt hin und tritt aus der Partei aus. Auf Anfrage von regionalHeute.de reagiert die Fraktion mit einem Statement.



Krause begründet ihren Austritt mit einer nachhaltig wachsenden Unzufriedenheit über die Politik der Bundespartei der Grünen. "Der Schritt zum Fraktionsaustritt ist für mich daher die logische Konsequenz. Mein Ratsmandat werde ich behalten", schrieb sie an unsere Redaktion. Die Stadtratsfraktion Bündnis90/Die Grünen schrumpft damit auf sieben Sitze. "Das ist herausfordernd. Die GRÜNE Ratsfraktion wird aber, wie gehabt, mit Nachdruck Politik für eine nachhaltige Stadtentwicklung machen", teilt Co-Vorsitzender Sascha Poser, der mit Krause bislang eine Doppelspitze bildete, im Namen der Fraktion mit.

Sind weitere Austritte zu erwarten?


Und weiter heißt es: "Die GRÜNE Ratsfraktion dankt Ulrike Krause für die langjährige engagierte und konstruktive Mitarbeit in der Fraktion und ihren Einsatz im Rat der Stadt Wolfenbüttel für die GRÜNE Sache. Ulrike Krause war zuletzt unter anderem Co-Vorsitzende der GRÜNEN Ratsfraktion und Vorsitzende im Ausschuss für Kultur, Tourismus und Städtepartnerschaften. Über die Nachfolge berät nun die GRÜNE Ratsfraktion. Die Ratsfraktion wird an einer Doppelspitze festhalten und die Neuaufstellung der Fraktion bekanntgeben, wenn die fraktionsinternen Abstimmungen beendet sind."

Sascha Poser ist Co-Vorsitzender der Grünen-Ratsfraktion.
Sascha Poser ist Co-Vorsitzender der Grünen-Ratsfraktion. Foto: Grüne


War Krauses Abgang nur der Anfang und folgen hier möglicherweise weitere Fraktionsmitglieder? Dem scheint nicht so. "Weitere Austritte aus der Fraktion sind nicht zu erwarten", heißt es auf Nachfrage. Doch hätte man denn den Austritt Krauses erwarten können? Wie überraschend dies möglicherweise auch für die Grüne-Ratsfraktion kam, lässt man gegenüber regionalHeute.de unbeantwortet. Ebenso wie die Frage, ob die dargelegten Gründe von der Fraktion nachvollziehbar sind und möglicherweise geteilt werden.

Krause will ihr Ratsmandat laut eigenem Bekunden behalten. Wäre dann parteilos als Einzelmandatsträgerin im Rat der Stadt Wolfenbüttel. Hätten sich die Grünen gewünscht, dass sie das Ratsmandat stattdessen niederlegt, um den Weg für einen Nachrücker auf der Liste zu ermöglichen? Auch darauf gibt die Fraktion der Grünen keine Antwort.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Grünen in Wolfenbüttel überraschend eine Spitzenfigur verlieren. 2017 trat der damalige Fraktionsvorsitzende Markus Brix zurück. Er sprach damals von fehlender Energie und unbefriedigenden Veränderungen in der Kommunalpolitik. Lesen Sie hierzu aus unserem Archiv "Markus Brix: 'Politik ist manchmal unbefriedigend'".


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