ITZ und Solferino am Exer haben sich neu aufgestellt

Das DRK hat am Exer ein großes Stühlerücken hinter sich. Der neue Geschäftsführer Maximilian Pink ist optimistisch.

Das neue Leitungsteam vor dem ITZ, dem Integrations- und Therapie-Zentrum des DRK-Kreisverbands am Exer (von links): Anna Horstmann, Gesine Schliephacke, Fabian Nestle, Anja Külsen, Johannes Schulle, Sophie Weimeister-Runge, Katharina Hefenbrock und Maximilian Pink. Es fehlt Yvonne Steinhagen.
Das neue Leitungsteam vor dem ITZ, dem Integrations- und Therapie-Zentrum des DRK-Kreisverbands am Exer (von links): Anna Horstmann, Gesine Schliephacke, Fabian Nestle, Anja Külsen, Johannes Schulle, Sophie Weimeister-Runge, Katharina Hefenbrock und Maximilian Pink. Es fehlt Yvonne Steinhagen. | Foto: Regio-Press

Wolfenbüttel. Nach einer ereignisreichen Phase der personellen und organisatorischen Neuausrichtung hat sich das Team rund um das ITZ, das Integrations- und Therapie-Zentrum nun gefunden. In einer Pressemitteilung stellt der DRK-Kreisverband Wolfenbüttel die aktuellen Angebote der DRK-Inkluzivo Wolfenbüttel gGmbH und der Solferino gGmbH vor.



In beiden Gesellschaften steht seit einigen Monaten Maximilian Pink als Geschäftsführer an der Spitze. Während sein Einstieg in die inkluzivo geplant war, ergab sich der zweite Posten durch Umstrukturierungen. "So bin ich schnell und etwas überraschend zu einem gastronomischen Betrieb gekommen", sagt er schmunzelnd. Gerade die Geschäftsleitung des Solferino sei nur durch intensive Teamarbeit möglich. "Aber wir sind da ausgesprochen schnell zusammengewachsen, und es macht wirklich Spaß."

Durch den neuen Küchenleiter Fabian Nestle sei Aufbruchstimmung entstanden. "Einerseits ist er ein Super-Koch, andererseits hat er schon mit zwei, drei kleinen Veränderungen für eine echte Modernisierung unseres Speiseplans gesorgt." Gerade im Duett mit Ehefrau Anja Nestle (Organisation) seien mit den vorhandenen Beschäftigten viele neue positive Effekte zu erwarten. "Und mit seiner ruhigen, charmanten Art zieht der gebürtige Schwabe sowieso alle mit."

Die Leitung von Solferino und inkluzivo teilt sich Pink mit seiner Stellvertreterin. Katharina Hefenbrock ist ein echtes DRK-Urgestein und verantwortet im ITZ die Schulassistenz, den Familienentlastenden Dienst (FED) sowie das Ambulant Betreute Wohnen (ABW). "Sie ist einer der wichtigsten Bausteine im Hause und wird von allen Mitarbeitenden hoch geschätzt", lobt Pink. Viele Projekte seien von ihr positiv und erfolgreich begleitet worden. "Sie hat mir den Einstieg enorm erleichtert und ich bin froh, sie an meiner Seite zu haben."

Einsatz für Menschen mit Beeinträchtigung


Die Gelobte selbst freut sich, mit der inkluzivo ein starkes Werkzeug in der Arbeit für Menschen mit Beeinträchtigungen zu haben. "Unser FED zum Beispiel erfährt nach wie vor großen Zulauf, der Bedarf ist riesig." Gruppenangebote und Freizeiten seien unabdingbar bei dem Ziel, dieser Gruppe kulturelle Teilhabe zu ermöglichen. "Ob wir die Basketballer besuchen oder ein Konzert von Mark Forster: Unser Jahresprogramm ist stark nachgefragt." Dabei geht Katharina Hefenbrock auch notwendigen Konflikten nicht aus dem Weg: "Als wir 2023 mit 60 Personen eine Freizeit in Stralsund organisiert haben, war es weder in der Deutschen Bahn noch im öffentlichen Nahverkehr möglich, mehr als zwei Rollstuhl-Plätze zu bekommen", ärgert sie sich noch heute. "Wir haben uns dann beim Bahnvorstand und beim Bürgermeister beschwert."

Das beherzte Einsetzen für die Interessen der Klientel gehört zur Kernkompetenz der inkluzivo. Gesine Schliephacke ist seit Kurzem stellvertretende Leiterin der Schulassistenz, wo 145 Menschen arbeiten. "Wir sind dort einer der großen Anbieter in der Region und haben Kinder aus Wolfenbüttel, Braunschweig, Salzgitter und Goslar", sagt Pink. Der Ruf des DRK sei derart stark, dass interessierte Eltern schon eigene Mitarbeiter mitbringen, um einen Platz zu ergattern. "Wir haben täglich Anfragen, aber der Bereich darf nur wachsen, wenn auch die Rahmenbedingungen im Hause mitwachsen."

Ergotherapie, Schulbegleitung und mehr


Ähnliches gilt für den Bereich der Ergotherapie, den seit Anfang des Jahres Anna Horstmann leitet. "Sie ist schon seit elf Jahren dabei, eine ausgesprochen bewährte Kraft", betont Pink. "Außerdem ist sie im FED eingebunden und organisiert vor allem unsere vielen Veranstaltungen."

Als Schulbegleiterin hatte einst Anja Külsen begonnen, doch nun unternimmt sie den nächsten Schritt. "Schon früher fühlten sich die Menschen extrem gut betreut von ihr – nun hat sie unsere ABW-Teamleitung übernommen." Mit fünf Mitarbeitenden betreut das DRK etwa 30 Personen in Stadt und Landkreis. "Das sind Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen, die aber lieber allein wohnen wollen", erklärt Katharina Hefenbrock. Diese Gruppe benötige sehr individuelle Alltagshilfen. "Da haben wir zurzeit sogar noch Plätze frei."

Einen ebenfalls wachsenden Bereich leitet Johannes Schulle: Der Fachdienst berufliche Eingliederung (FBE) will dafür sorgen, dass der Lebensweg der Menschen mit Unterstützungsbedarf nicht automatisch in einer Werkstatt endet. "Es ist noch immer nicht allen klar, dass sie die freie Wahl eines Trägers für die Gestaltung ihrer Zukunft haben", sagt Maximilian Pink, dem dieses Thema sehr am Herzen liegt. Das DRK verfüge über ein gutes Angebot, das aber breit kommuniziert werden müsse. "Die Menschen haben ein Recht auf den ersten Arbeitsmarkt", verdeutlicht er. Diese Alternative biete nicht nur finanzielle Vorteile, sondern sorge auch für stärkeres Selbstwertgefühl der Teilnehmenden. "Unser Angebot: Wir finden einen Betrieb für die Menschen, die zu uns kommmen – und wir qualifizieren sie für ihren künftigen Einsatz."

Als Leiterin der Autismusambulanz und übergeordnet der Therapie ist Sophie Weimeister-Runge wieder an Bord – die Sozialpädagogin hatte Elternzeit genommen. Auch auf dem Feld Autismus hat das DRK große Expertise. "Es gibt kaum vergleichbare Anbieter, alle unsere Schulungen sind stets schnell ausgebucht." Auf der Warteliste stehen 80 Personen. "Sobald wir gutes Personal finden, stocken wir die Plätze auf." Pink verweist im Übrigen auf den sehr beliebten Elternkreis: "Er trifft sich regelmäßig und ist für alle offen."

Vom Basketballer zum Geschäftsführer


Bleibt als letzter Neuling im Team der Geschäftsführer selbst. Seine Stellvertreterin: "Max hat sich mit einer wohltuend besonnenen Art einen Überblick verschafft, hat Rückmeldungen eingefordert und diese auch wertgeschätzt", sagt Katharina Hefenbrock. Der ehemalige Basketballer sei ein Teamplayer, der zuhören könne. "Genau das brauchen wir." Pink sei ein nahbarer Geschäftsführer, der durchaus eigene Grenzen zugebe. "Das sorgt ebenso für gutes Arbeitsklima wie seine regelmäßigen Mitarbeiter-Mails – so geht Transparenz."


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