Kita "Am Herzogtore": Entscheidung in der Standort-Frage

von Jan Borner


In einer Sondersitzung hat der Stadtrat heute den Verkauf der Welger-Villa und den Umzug der Kita "Am Herzogtore" beschlossen.
In einer Sondersitzung hat der Stadtrat heute den Verkauf der Welger-Villa und den Umzug der Kita "Am Herzogtore" beschlossen.



Wolfenbüttel. Jetzt ist es beschlossen: Die Stadt verkauft die Welger-Villa an die Volksbank WF-SZ eG. Die Kita "Am Herzogtore" wird deshalb in einen Neubau an der Salzdahlumer Straße ziehen. Die Kosten für den neu zu errichtenden Standort sollen sich voraussichtlich auf circa 5.100.000 Euro belaufen.

Grund für den Verkauf der Welger-Villa ist eine geplante Standort-Erweiterung der benachbarten Volksbank WF-SZ eG. Da aufgrund des Verkaufs schnell neue Räumlichkeiten für die in der Welger-Villa ansässige Kita "Am Herzogtore" gefunden werden müssen, suchte die Verwaltung der Stadt Wolfenbüttel schon vor dem Beschluss zum Verkauf nach geeigneten Standorten. Laut Verwaltung habe sich dabei ein Neubau an der Salzdahlumer Straße als die bestmögliche Lösung herausgestellt.

Kritisiert wurde der Vorschlag der Verwaltung in einer heutigen Sondersitzung des Stadtrates unter anderem von dem Fraktionsvorsitzendem von Bündnis 90/Die Grünen Markus Brix, der betonte, dass ein Umzug der Kita in die Salzdahlumer Straße einer geplanten Innenstadtbelebung entgegen arbeite. Schließlich könne ein stadtzentraler Kita-Standort eine Motivation für Familien sein, innenstadtnah zu wohnen. Außerdem würde der vorgeschlagene Standort eine weitere Belastung für die ohnehin schon Verkehrsbelastete Salzdahlumer Straße bedeuten.

Arne Hattendorf von der Zusammensetzung der Gruppen der PIRATEN und FDP stimmte dem zu und forderte, dass eine Entscheidung wie diese nicht nur aus Gründen der Zeitersparnis gefällt werden sollte. Zuvor stellte nämlich Professor Dr. Christoph Helm von der CDU klar, dass bei der Entscheidung für einen anderen Standort, der angesetzte Zeitplan für den Kita-Umzug nicht hätte eingehalten werden können. Christoph Helm betonte jedoch auch, dass die Empfehlung für die Salzdahlumer Straße auf ernsthaften und sachlichen Untersuchungen beruhe.

Dörthe Weddige-Degenhard von der SPD äußerte zwar Bedenken dabei, die Kita aus dem Innenstadtbereich zu entfernen, sagte allerdings auch, dass sie dem Umzug in die Salzdahlumer Straße zustimmen werde, weil sie keine anderen Alternativen sehe.

Mit neun Gegenstimmen und 25 "Ja"-Stimmen stimmte der Stadtrat schließlich für den Umzug der Kita "Am Herzogtore" an die Salzdahlumer Straße, für den Fall des Verkaufs der Welger-Villa. Erst im Anschluss hat der Stadtrat dann in einer nicht-öffentlichen Sitzung den Verkauf der Villa beschlossen.


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