Wolfenbüttel. Nach dem Zweiten Weltkrieg haben rund 46 000 vertriebene Menschen aus der Stadt und dem Landkreis Landeshut in Schlesien vor allem in Westdeutschland eine neue Heimat gefunden – viele von ihnen in Wolfenbüttel. Ihr Hab und Gut – unter anderem Trachten, Bilder, Möbel, Gebrauchsgegenstände und Dokumente – machen das Inventar der Landeshuter Heimatstube im Schloss in Wolfenbüttel aus.
Die Landeshuter Heimatstube wurde 1978 von Stadt und Kreis Wolfenbüttel im Rahmen der Patenschaft eingerichtet. Die Betreuung lag in den Händen der Landeshuter Heimatgruppe. Bis Anfang der 90er Jahre wurde die Ausstellung relativ gut besucht, meist von ehemaligen Bewohnern aus dem Landeshuter Raum. Das Interesse an der Landeshuter Heimatstube ließ leider nach, was in erster Linie darauf zurückzuführen ist, dass das Alter dieser Vertriebenengeneration immer weiter fortschreitet und leider nur noch sehr wenige zu den Heimattreffen kommen. Diejenigen, die sich heute mit den Wurzeln ihrer Familien und der Geschichte Landeshuts befassen, suchen in Landeshut nach Informationen und nicht mehr in Wolfenbüttel. Aus diesem Grund hat sich die Landeshuter Heimatgruppe schweren Herzens dazu entschlossen, die Landeshuter Heimatstube in Wolfenbüttel aufzulösen. Zur Freude aller Beteiligten ist das Webermuseum in Landeshut- heute Kamienna Góra bereit, die Exponate zu übernehmen und dort auszustellen. Auf diesem Weg, bleiben die geschichtsträchtigen Erinnerungsstücke für die Öffentlichkeit erhalten. Sie wurden von der Transportfirma Oppermann sowie der Firma Klein aus Wolfenbüttel nach Kamienna Góra überführt und dort von dem Webermuseum mit Freude in Empfang genommen.
Anfang Oktober wird Bürgermeister Thomas Pink und eine Delegation aus Wolfenbüttel nach Kamienna Góra reisen und die Exponate offiziell übergeben.
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