Roncalli: Ein Papst - ein Zirkus - ein Gemeindezentrum


| Foto: Anke Donner)



Wolfenbüttel/ Rom. Am kommenden Sonntag wird der jetzige Bischof von Rom zwei seiner Vorgänger heilig sprechen, die sehr unterschiedlich sind. Dem einen, Papst Johannes XXIII. wird die Öffnung der Kirche zur Welt zugeschrieben, der andere, Papst Johannes Paul II., auch „der polnische Papst“ genannt, wird maßgeblich mit dem Fall der Mauer und des Eisernen Vorhangs in Verbindung gebracht.

Wolfenbüttel hat einen besonderen Bezug zu dem Ereignis vom Sonntag, und zwar über den Namen Roncalli. Angelo Giuseppe Roncalli - das war bekanntlich der bürgerliche Name von Papst Johannes XXIII. Die einen denken dabei vielleicht an den Zirkus Roncalli, die anderen an das Gemeindehaus von St. Petrus mit dem Namen "Roncalli-Haus", die dritten gar an beides; und tatsächlich haben alle drei etwas miteinander zu tun: der Papst, der Zirkus und das Gemeindehaus.

Zur Zeit stellt YouTube (wwwkatholisch.DE, Sendung: „Wir sind Heilig“) ein Video ins Internet, das ein Interview mit Bernhard Paul, dem Direktor des Zirkus Roncalli zeigt. Der bekennt darin tatsächlich, als ehemaliger Ministrant aus lauter Begeisterung für Papst Johannes XXIII. (Roncalli) diesen Namen für seinen Zirkus gewählt zu haben. Darüber hinaus weiß er zu berichten, dass der Papst den Zirkus geliebt habe. Immer wieder habe er zu Zirkusvorstellungen im Vatikan eingeladen, und es gebe sogar ein Bild, wo der Papst einen Ball auf seinem Finger jongliere.

"Bei diesem Papst wehte ein frischer Wind, ähnlich wie beim jetzigen Papst“, so der Zirkusdirektor. Und weiter: "Im Zirkus ist es so, dass Menschen aller Nationen, Religionen und Hautfarben wunderbar miteinander leben können".

Genau diese beiden Merkmale gaben auch den Ausschlag für die Namensgebung beim Wolfenbütteler Roncalli-Haus, dem Gemeindehaus von St. Petrus, das am 15. Mai 1981 vom damaligen Diözesanbischof Heinrich Maria Janssen eingeweiht wurde. In der Festschrift von St. Petrus heißt es dazu: „Es (das Roncalli-Haus) sollte dem Aufbruch dienen, Möglichkeiten geben, dass sich Gemeinde immer wieder neu erfährt, und es sollte als Gemeindezentrum seine Offenheit für alle Bürger schon im Namen deutlich machen…Die Öffnung der Kirche zur Welt war das Programm des Papstes Johannes XXIII./Roncalli. Zu der Verwirklichung wollen wir im Roncalli-Haus beitragen".


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