Viel Lob und ausweichende Worte - Ziemiak auf Stippvisite in Wolfenbüttel

Der CDU-Generalsekretär sprach bei einem nicht öffentlichen Termin vor CDU-Mitgliedern und -Sympathisanten. Hier lobte er vor allem die Kandidaten und hatte wenig Konkretes im Gepäck.

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Paul Ziemiak, Generalsekretär der CDU, sprach vor einer kleinen Runde in Wolfenbüttel.
Paul Ziemiak, Generalsekretär der CDU, sprach vor einer kleinen Runde in Wolfenbüttel. | Foto: Werner Heise

Wolfenbüttel. Der Generalsekretär der CDU, Paul Ziemiak, besuchte am Donnerstagmorgen die Lessingstadt. Vor einer kleinen Runde von CDU-Mitgliedern und -Sympathisanten sprach er kurz und knapp über den laufenden Wahlkampf und warb vor allem für die örtlichen Kandidaten Uwe Schäfer, Holger Bormann und Adrian Haack. Angesprochen auf das öffentliche Agieren des CDU-Stadtratsfraktionsvorsitzenden Winfried Pink gegen den eigenen Bürgermeisterkandidaten reagierte Ziemiak ausweichend.



Dass ein lokaler CDU-Funktionär einen von der Partei demokratisch einstimmig gewählten Kandidaten öffentlich kritisiert, ihm ohne jeglichen Beweis anzuführen, eine Straftat unterstellt und dann auch noch dessen Gegenkandidaten unterstützt, war dem Generalsekretär keine Einordnung in akzeptables oder inakzeptables Verhalten wert. Viel mehr müsse man sehen, wie die Partei entschieden habe und das sei ein Votum für Haack. Für den fand Ziemiak dann, wenig überraschend, auch nur lobende Worte.

Adrian Haack ist Ziemiaks Büroleiter in Berlin, auf einem vom Generalsekretär organisierten Betriebsausflug fanden Haack und seine heutige Ehefrau zusammen. So erzählte es Ziemiak bei seinem heutigen Besuch.


Lob für den eigenen Laden, Schelte gegen die SPD


Für Ziemiak war der Termin in Wolfenbüttel nur eine Stippvisite, bevor es für ihn nach Göttingen weiterging. Er suggerierte Nähe zum CDU-Bundestagskandidaten Holger Bormann und bezeichnete dessen Wahlkampf als einen der besten in ganz Deutschland. Als Generalsekretär wisse Ziemiak genau, wie, wer, wo Wahlkampf im Bundesgebiet mache. "Du bist kein No-Name, du hast das Netzwerk. Wir brauchen jemanden wie dich in Berlin", sagte Ziemiak.

Die Umfrageergebnisse seiner Partei ordnete er als "nicht gut" ein, bemühte dann aber schnell den bekannten Hinweis auf die zählenden Wahlergebnisse, für die er sich bessere Werte wünsche. Und natürlich durfte auch eine Schelte auf den Koalitionspartner, die SPD, nicht fehlen. "Das ist durch und durch eine linke SPD", mahnte Ziemiak. Eine künftige Koalition mit den Sozialdemokraten im Bundestag wollte er dann aber auch nicht ausschließen. Anders als der Linkspartei unterstelle er der SPD keinen Wunsch nach einem Systemwechsel.

Für Haack - der hatte gefragt - ordnete Ziemiak auch noch einmal seine Sicht auf die Alternative für Deutschland ein. Diese habe sich von der eurokritischen Partei zu einer rechtsradikalen Gruppierung entwickelt. "Nicht jeder dort ist rechtsradikal, aber jeder dort ist derart angewiesen von Rechtsradikalen getragen zu werden", meint Ziemiak.

Nach einem kurzen Spaziergang über den Schlossplatz, hinüber zur Herzog-August-Bibliothek und ein paar Fotos später verschwand der CDU-Generalsekretär dann nach gut einer Stunde wieder. Zuvor konnte Haack ihm zumindest noch das Versprechen entlocken, sich für Fördermittel aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm zum Ausbau des Hausmannsturmes starkzumachen.


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