Wolfenbütteler Schlesier bei den Kulturtagen in Duderstadt


Teilnehmer der Schlesischen Kulturtage vor dem Jugendgästehaus in Duderstadt. Foto: Helmut Sauer / Privat
Teilnehmer der Schlesischen Kulturtage vor dem Jugendgästehaus in Duderstadt. Foto: Helmut Sauer / Privat

Wolfenbüttel. Über 60 Vertreter des Landesverbandes Niedersachsen der Landsmannschaft Schlesien versammelten sich in Duderstadt zu den „Schlesischen Kulturtagen 2019“. Darunter auch Delegierte aus dem Landkreis Wolfenbüttel und Braunschweig. Über die Kulturtage berichtet der ebenfalls teilnehmende Sickter Altbürgermeister Dieter Lorenz in einer Pressemitteilung.


Es seien drei bewegende Tage gewesen. Landesvorsitzender Helmut Sauer aus Salzgitter begrüßte alle Anwesenden herzlich und mit einer ergreifenden Andacht wurde die Veranstaltung begonnen. Die Vorstellungsrunde offenbarte, dass die meisten Teilnehmer alte Bekannte sind und schon oft dabei waren, einige aber auch zum ersten Mal. Gerade diese seien von den Kulturtagen angetan gewesen und werden wieder kommen. Die Veranstaltung vermittelt den Verantwortlichen in den Ortsgruppen Anregungen für die Arbeit vor Ort. Sauer dankte dem Land Niedersachsen ausdrücklich für die finanzielle Unterstützung, die die Landsmannschaft auch für diese Veranstaltung erfährt.

Den Eröffnungsvortrag hielt Dietrich Breuer aus Munster über Orte in Schlesien mit besonderer historischer Bedeutung. Er spannte den Bogen von der Mongolen-Schlacht bis zur Schlacht an der Katzbach, dem Vorabend der Völkerschlacht bei Leipzig und vom Kreisauer Kreis über das Konzentrationslager Groß Rosen bis zur Hölle von Lamsdorf. Die evangelischen Zillertaler aus Tirol suchten Zuflucht in Schlesien, so war der höchst interessante Vortrag von Peter Winkler aus Rössing überschrieben. Adelheid Moschner aus Wolfsburg stellte den Heimatabend unter das Motto „Der nächste Winter kommt bestimmt“. Dieses Programm sei vorzüglich zur Nachahmung in den Ortsgruppen geeignet. Anschließend ging es zu einem fröhlichen Beisammensein im Keller des Jugendgästehauses über.

Uralte Poesie


Josef Gröger aus Bad Heiligenstadt referierte über „Die Cannonaden von Cosel – Einblick in die Sturm- und Drangzeiten des Romantikers Joseph Freiherr von Eichendorf“. Das war genauso interessant, wie das, was Dr. Idis Hartmann aus Oldenburg über „Johann Christian Günter – Der unglückliche schlesische Poet aus Striegau“ zum Besten gab. Ein Tagungsteilnehmer hatte tatsächlich die Erstausgabe seiner über 600 Gedichte aus dem Jahr 1740 bei sich.

Ein weiterer Höhepunkt war zweifellos auch in diesem Jahr der Beitrag von Ernst-August und Edith Jacobs aus Cuxhaven über August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, der eine besondere Bindung zu Schlesien hatte.
Manfred Richter aus Hildesheim berichtete über die Situation der evangelischen Kirche in Gottesberg nach 1945. Dabei sei deutlich geworden, dass das Zusammenleben der christlichen Konfessionen in Schlesien seit Jahrhunderten eine Herausforderung für alle darstellt. Nachdem Helmut Sauer am letzten Tag in einem äußerst informativen Rückblick auf die letzten Monate in Politik, Landsmannschaft und Gesellschaft informiert hatte, ging die Tagung mit einem, mit viel Beifall bedachten Vortrag von Jutta Graeve-Wölbling aus Soltau unter der Überschrift „Heimat Schlesien – Vaterland Deutschland – Zukunft Europa“ zu Ende.
Die Schlesier treffen sich erneut zu ihren Kulturtagen in Duderstadt vom 21. bis 23. September 2020. Geplant sei eine erneute Busreise ins ehemalige Schlesien.


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