Berlin. Im ersten Halbjahr sind bei dem Versuch, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen, mindestens 1.859 Menschen gestorben. Das geht aus neuen Zahlen des Flüchtlingskommissariats der Vereinten Nationen, UNHCR, hervor, über die "Business Insider" berichtet.
Die Opferzahl war damit um 56 Prozent höher als im ersten Halbjahr 2022 als 1.200 Menschen gestorben waren. Im gesamten vergangenen Jahr waren im Mittelmeer laut UNHCR 2.439 Flüchtlinge gestorben oder wurden vermisst. In diesem Jahr sind die Opferzahlen so hoch wie seit 2015 nicht mehr. "Die hohe Zahl an Opfern im Mittelmeer ist erschütternd", sagte der Direktor der UN-Flüchtlingshilfe, Peter Ruhenstroth-Bauer zu "Business Insider".
"Diese Menschen flüchten vor Gewalt und Krieg, sie brauchen dringend sichere Fluchtrouten." Nur so werde ein weiteres Sterben im Mittelmeer verhindert. "Bis dahin muss es eine humanitäre Pflicht bleiben, Menschen aus Seenot zu retten", forderte Ruhenstroth-Bauer. Diese Pflicht zur Seenot-Rettung dürfe niemals zur Debatte stehen.
"Die Länder Europas müssen für beides - sichere Fluchtrouten und uneingeschränkte Seenotrettung - schnelle und nachhaltige Lösungen finden", sagte Ruhenstroth-Bauer. Die Überfahrt über das Mittelmeer gilt weltweit als die gefährlichste Route für Flüchtlinge. Dennoch versuchen jährlich Zehntausende auf oft kaum seetüchtigen Booten Europa zu erreichen.
mehr News aus der Region