1. Mai: Dunja Kreiser ruft zu mehr Solidarität am Arbeitsplatz auf

In diesem Jahr wird es coronabedingt keine großen Mai-Kundgebungen geben, aber die Werte, die hinter diesem Feiertag stehen, dürften nicht vergessen werden, so Kreiser.

Dunja Kreiser. Foto: Werner Heise
Dunja Kreiser. Foto: Werner Heise | Foto: Werner Heise

Wolfenbüttel. Landkreisabgeordnete Dunja Kreiser richtet sich mit einem Aufruf zum Tag der Arbeit an die Bürgerinnen und Bürger in der Corona-Krise. Sie möchte, dass die Menschen auch ohne Mai-Demos Solidarität zeigen und spricht sich für gerechte Löhne aus. Wir veröffentlichen diesen Aufruf unkommentiert und ungekürzt.


Seit jeher ist der 1. Mai der Tag der Arbeit, der Tag des politischen Kampfes um gerechte Löhne, gute Arbeitsbedingungen und für eine solidarische Gesellschaft. Der Wert von Zusammenhalt und Solidarität wird für uns alle in Zeiten der Corona-Krise besonders sichtbar. Die Folgen der Pandemie bedeuten für viele von uns Arbeit unter erschwerten Bedingungen, Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit, Existenzbedrohung.

Nur zusammen können wir die schlimmsten Folgen der Krise für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt bewältigen. Solidarität erfordert Mut und gemeinsames Handeln. Solidarität erfordert auch klare politische Entscheidungen. Solidarität heißt in diesen Tagen aber auch Abstand halten, auf unsere Gesundheit und unsere Mitmenschen achten. Deshalb werden wir in diesem Jahr auf die klassischen Demonstrationen und Kundgebungen verzichten müssen. Umso notwendiger ist es, sich klar zu positionieren: Für einen starken Sozialstaat, eine gute Daseinsvorsorge, für den Ausbau des Gesundheitswesens, für Tarifbindung und ein solidarisches Europa! Online und auf der Straße – mit Mindestabstand und unter Einhaltung der Schutzbestimmungen.

Mein besonderer Dank an diesem Tag geht an all diejenigen, die unsere Versorgung in diesen Zeiten unter schwierigsten Bedingungen aufrechterhalten: Pflegerinnen und Pfleger, Ärztinnen und Ärzte, Kassiererinnen und Kassierer im Supermarkt, Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher, Reinigungskräfte, Beschäftigte bei Ver- und Entsorgungsdiensten, LKW- und Bus-Fahrerinnen und -Fahrer, Zugpersonal und viele mehr.

Der 1. Mai muss in diesem Jahr auch im Zeichen derer stehen, die von den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie besonders betroffen sind: Die in die Kurzarbeit gedrängten Beschäftigten, die mit den Lohneinbußen kaum noch über die Runden kommen, die Selbstständigen, die um ihre Existenz fürchten müssen, die Angestellten, die durch die Krise ihre Arbeit verloren haben oder die Eltern, die zwischen Homeoffice und Kinderbetreuung nicht mehr wissen, wo ihnen der Kopf steht. Diese Liste ließe sich noch lange fortsetzen.

Lasst uns am 1. Mai unsere Forderungen in die Welt tragen und dafür einstehen, dass unsere Arbeitsplätze und Einkommen gesichert bleiben, dass wir weiterhin von unserem Lohn leben können und dass wir als Gesellschaft solidarisch durch diese Krise gehen, statt in Egoismus zu verfallen.



mehr News aus der Region