Niedersachsen. Mit dem Bericht 2024 ist der Statistikteil der vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung herausgegebenen Handlungsorientierten Sozialberichterstattung Niedersachsen (HSBN) zum 15. Mal erschienen. Erstellt wurde er im Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN). Die aktuelle Ausgabe stellt hauptsächlich die soziale Lage im Jahr 2023 und 2022 dar. Schwerpunktthema ist die Armutsgefährdung im Alter. Dies geht aus einer Pressemitteilung des LSN hervor.
Im Jahr 2023 erreichte die Armutsgefährdung unter der Generation 65plus in Niedersachsen einen Höchststand seit Beginn der Berechnungen im Jahr 2005. Während die Armutsgefährdung in der Gesamtbevölkerung zurückging, stieg die Quote unter den Menschen ab 65 Jahren leicht auf 17,9 Prozent. Besonders auffällig ist dabei die Entwicklung bei älteren Frauen.
Während Männer ab 65 Jahren mit einer Armutsgefährdungsquote von 14,9 Prozent weiterhin unter dem Bevölkerungsdurchschnitt lagen, war jede fünfte Frau dieser Altersgruppe (20,4 Prozent) von Armut bedroht. Die ungleichen Erwerbsbiografien zwischen Männern und Frauen tragen maßgeblich zu dieser Entwicklung bei.
Verschiedene Faktoren wie Teilzeitbeschäftigung, Care-Arbeit und damit verbundene Rentenlücken (Gender Pension Gap) führen zu einer erheblichen Ungleichheit. Unter den 65-Jährigen und Älteren, die allein leben, ist das Armutsrisiko nochmals erhöht, da diese Lebensform überdurchschnittlich oft mit finanziellen Engpässen verbunden ist.
Trotz der hohen Armutsgefährdung lag in Niedersachsen 2023 der Anteil der 65-Jährigen und Älteren, die von erheblichen materiellen und sozialen Entbehrungen betroffen waren, mit 4,4 Prozent unter dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung (7,7 Prozent).
Wachsende Zahl der Grundsicherungsempfänger
Im Dezember 2023 bezogen 69.220 Personen über der Regelaltersgrenze Grundsicherung im Alter. Dies entspricht einer Quote von 4,0 Prozent, welche im Zehnjahresvergleich um 1,0 Prozentpunkte gestiegen ist. Besonders stark wuchs die absolute Zahl der Beziehenden mit einem Anstieg von 39,1 Prozent.
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