Region. Seit Anfang März grassiert schon eine unbekannte Seuche in der Welt der Vögel (regionalHeute.de berichtete). Der NABU schlug Alarm und rief zur Dokumentation der mysteriösen Fälle Todesfälle auf, von denen zumeist Blaumeisen betroffen waren. Nun steht fest: Unter den Tieren geht das Bakterium Suttonella ornithocola um, das bei den betroffenen Tieren zu einer schweren Lungenentzündung und schließlich zum Tod führt. Dies hat das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) bekannt gegeben.
Fast zeitgleich mit den Untersuchungsergebnissen des LAVES kamen das Veterinäruntersuchungsamt Münsterland-Emscher-Lippe sowie das Landeslabor Berlin-Brandenburg in Frankfurt an der Oder zum selben erschütternden Ergebnis. Der NABU hatte mitte April dazu aufgerufen, die toten Tiere zu melden. Innerhalb von nur zwölf Tagen haben sich beim Naturschutzbund NABU 13.800 Menschen gemeldet. 26.000 tote Vögel sind das Ergebnis. "Der Stand der täglichen Meldungen ist immer noch relativ hoch. In den letzten vier Tagen (18. bis 21. April) kamen noch einmal 2.500 Meldungen hinzu", erklärt eine NABU-Sprecherin auf Anfrage von regionalHeute.de und fügt hinzu, dass noch unklar sei, wie viel das letztendlich für die Anzahl der toten Vögel bedeute, da viele Menschen auch gleich mehrere Vögel melden würden. Die Zahlen müssten noch ausgewertet werden.
Eine neue Krankheit auf dem Festland
Für Menschen und Haustiere ungefährlich
NABU bittet um weitere Meldungen
Wie kann man den Meisen helfen?
Eine Ausbreitung dieser Krankheit in dieser Größenordnung bei einem Wildtier zu stoppen, grenzt an Unmöglichkeit. Der NABU rät stattdessen dazu, in betroffenen Gärten besondere Anziehungspunkte für Vögel zu beseitigen, um die Ansteckungsmöglichkeiten zu verringern. "Damit betroffene Vogelbestände sich möglichst schnell wieder erholen können, ist es wichtig, den überlebenden Vögeln möglichst gute Bedingungen für die anstehende Brutzeit zu bieten. Ein naturnaher Garten bietet besonders viel Nahrung für die hungrigen Jungen", so der NABU abschließend.