26 Planungsfehler wurden ausgebügelt: Lessingtheater-Bau verteuert sich nicht - Eröffnung erst im Frühjahr 2013

von Marc Angerstein




[image=5e1764b7785549ede64ccb53]Der Wirtschafts- und Finanzauschuss der Stadt hat sich in seiner letzten Sitzung mit den Planungsfehlern des abgelösten Lessingtheater-Architektenbüros beschäftigt. Insgesamt 26 Punkte wurden umgeplant:

WC-Anlagen, Fußbodenaufbauten, Saalbestuhlung, Zugänge, Treppen, Aufzüge, Fenster und Türen, Brandschutz, Akustik, Lieferrampe, Cateringküche, Wintergärte, Personalraum, Türen, Handläufe, Geländer, Dachentwässerung, Dachhaube, und Kassenhaus - um nur die wesentlichen Planungsdefizite zu benennen. "Ivica Lukanic und unsere eigenen Fachleute haben hier schon ganz gut nachgearbeitet", sagte Bürgermeister Thomas Pink im Ausschuss. Das bestätigte der Benannte: "Ja, wir mussten umfassend neu- und umplanen."

Bei den Planungen des ehemaligen Architekten seien demnach noch nicht einmal die Vorgaben der Versammlungsstättenverordnung berücksichtigt worden. So musste die Stuhlaufstellung angepasst werden, um Notfallsituationen im Publikumsbereich des Theaters meistern zu können. "Wegen breiterer Fluchtwege mussten wir die Anzahl der Stühle reduzieren", erklärte Lukanic den aufmerksamen Ausschussmitgliedern.

Das Akustikgutachten musste vollständig überarbeitet werden. Das wirkt sich nun auf die Ausgestaltung von Böden, Decken und Wänden, Türen und Fenster aus. Ein geplanter Regieraum konnte schon aus statischen Problemen nicht realisiert werden und so setzen sich Mängelbeschreibungen und neue Lösungsansätze in der Verwaltungsvorlage fort.

[image=5e1764c2785549ede64ccd9b]Diese Vorlage wurde vom Ausschuss zu Kenntnis genommen, die Umplanung orientiert sich weiterhin am bereits im Sommer auf 18.8Millionen Euro erhöhten Budget für die Sanierung. Insbesondere die Grünen hatten im Ausschuss Sorge wegen etwaiger höherer Kosten, unbegründet wie sich schnell herausstellte. Alle monetären Beschlüsse wurden bereits vom alten Rat in der letzten Periode gefällt und sind bindend. "Wir planen innerhalb des Budgets", versicherte auch Lukanic.

Zur Zeit zeigt sich der Winter noch von seiner milden Seite, aber für die kalten Monate wird mit einer Bauheizung dafür gesorgt, dass die Bauarbeiten nicht ins Stocken geraten. Trotzdem können sich Terminverzögerungen aus Rügen der Vergabeverfahren bei noch zu vergebenden Bauleistungen ergeben. Der Bauarbeiten hängen schon jetzt wegen der Planungsdefizite rund fünf Monate dem Zeitplan hinterher. Deshalb kann die Theatereröffnung frühestens im Frühjahr des Jahres 2013 erfolgen.


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