Wolfenbüttel. Am 26. April 1986 ereignete sich im Kernkraftwerk Tschernobyl eine Nuklearkatastrophe, deren Folgen noch lange andauern werden. Am morgigen Dienstag jährt sich das Unglück zum dreißigsten Mal. Um die Erinnerung an die Katastrophe zu erhalten und die Auswirkungen zu diskutieren, findet am Dienstagabend um 19 Uhr eine Talk-Runde im Ratssaal des Wolfenbütteler Rathauses statt. Neben einem heterogen zusammengesetzten Publikum, das Fragen rund um die Atomkraft diskutiert, soll auch das Publikum mit einbezogen werden.
"Welche Schlussfolgerungen sind aus den Erfahrungen für die künftige Energiepolitik zu ziehen?", "Wie passen Atomenergie und eine demokratische Gesellschaftsordnung zusammen?", "Kann es mit oder nach dem Atomausstieg eine gesellschaftliche Befriedigung und ein gemeinsames 'Aufräumen' geben?". Diese und ähnliche Fragen sollen am Dienstagabend in der Gesprächsrunde "30 Jahre Tschernobyl – Erinnerungen und Konsequenzen" behandelt werden. Hierfür wurden Gäste geladen, die, wie Moderator Michael Fudor betont, sehr vielfältig zusammengesetzt sind. Dabei soll das Gespräch sowohl persönliche Erinnerungen an die Katastrophe mit aufnehmen, als auch einen Blick in die Zukunft werfen und diskutieren, wie die Atomenergie und ihre Folgen gesellschaftlich, politisch und ethisch angegangen werden können.
Gäste
Die Veranstaltung ist in drei Teile untergliedert, die jeweils durch Filmsequenzen eingeleitet werden. Als Podiumsgäste sind vor Ort: Ursula Henning Kunze, von SO WI WAS – Sonne Wind und Wasser, Christiane Jagau von der Wolfenbütteler Atomausstiegsgruppe, Wolfram König, Präsident vom Bundesamt für Strahlenschutz, Landesbischof Dr. Christoph Meyns, Prof. Dr. Franz Renz von der Uni Hannover, der nach Angaben der Veranstalter ein Atomkraftbefürworter ist und der niedersächsische Umweltminister Stefan Wenzel. Moderator Michael Fudor betont zudem, dass das Publikum aktiv mit in die Diskussion einbezogen werden soll. Veranstalter der Gesprächsrunde ist die Evangelische Erwachsenenbildung (EEB) in Zusammenarbeit mit den Europäischen Aktionswochen "Für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima".
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