Wolfsburg/Gifhorn/Helmstedt. Solarien bergen Gesundheitsgefahren, internationale Experten stützen die Warnung des Bundesamtes für Strahlenschutz vor Solariennutzung.
Wer Solarien nutze, gehe Gesundheitsrisiken ein. Diese Warnung, die das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter bereits in der Vergangenheit ausgesprochen hatte, hätten nun internationale Experten bestätigt. Die Europäische Kommission und ihr Wissenschaftlicher Ausschuss für Gesundheits-, Umwelt- und Schwellenrisiken (SCHEER) hätten jüngst eine Stellungnahme zu den gesundheitlichen Folgen von UV-Strahlung veröffentlicht. Dabei habe das Gremium insbesondere auch die Nutzung künstlicher UV-Strahlung in Solarien bewertet.
Das wissenschaftliche Gremium komme unter anderem zu dem Schluss, dass der Zusammenhang zwischen Solariennutzung und Hautkrebserkrankungen eindeutig sei und es keine gesundheitlich sichere UV-Bestrahlung in Solarien gebe. „Die Stellungnahme des Wissenschaftlichen Ausschusses der EU unterstreicht unser Engagement für den UV-Schutz“, so Ina Stelljes vom BfS. „Die gesundheitlichen Risiken der UV-Strahlung, die unter Wissenschaftlern unstrittig sind, werden immer wieder unterschätzt.“
Die gesundheitlichen Risiken, insbesondere für Hautkrebs, überwiegen die Vorteile bei weitem
So werbe die Branche teilweise damit, dass sich mit künstlicher UV-Strahlung einem angeblich drohenden Vitamin-D-Mangel begegnen ließe. Zwar sei es richtig, dass ein Teil der UV-Strahlung zur Bildung von Vitamin D nötig ist. SCHEER stelle dazu aber klar, dass die gesundheitlichen Risiken, insbesondere für Hautkrebs, die Vorteile bei weitem überwiegen. Für die Vitamin-D-Bildung reichten maßvolle Aufenthalte in der Sonne, sagten Experten verschiedener Fachrichtungen übereinstimmend. Im Winter werde das im Sommer gespeicherte Vitamin D vom Körper genutzt. Die BfS- und die EU-Wissenschaftler sähen daher keine Notwendigkeit, Solarien zur Vitamin-D-Bildung zu nutzen.
Das BfS hätte bereits 2014 eine wissenschaftsbasierte und gemeinsam mit 19 weiteren Fachorganisationen getragene „Empfehlung zu UV-Strahlung und Vitamin-D“ herausgegeben. Darin werde „dringend von starken, nicht ärztlich kontrollierten UV-Bestrahlungen (Sonne oder Solarium) zum Zweck der Vitamin-D-Bildung, der Selbsttherapie eines Vitamin-D-Mangels oder der Bräunung“ abgeraten.
Das BfS setze sich bereits seit Jahren unter anderem für eine Regulierung des Solarienbetriebs ein. Per Gesetz sei es seit August 2009 in Deutschland verboten, Minderjährige Solarien nutzen zu lassen. Eine Verordnung regele darüber hinaus Gerätestandard, Betrieb sowie Einsatz, Aufgaben und Qualifikation von Fachpersonal für Solarien.
mehr News aus der Region