79 Unfälle in drei Jahren: L495 wird Thema der Verkehrsunfallkommission

Vor allem der Bereich der Autobahnanschlussstelle zur A36 soll diskutiert werden. Weder Stadt noch Landkreis Wolfenbüttel sehen derzeit die Möglichkeit des Baus eines stationären Blitzers.

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Auf der Strecke kommt es immer wieder zu schweren Unfällen. Archivbild
Auf der Strecke kommt es immer wieder zu schweren Unfällen. Archivbild | Foto: Werner Heise

Wolfenbüttel. Kürzlich berichtete regionalHeute.de über das häufige Auftreten schwerer Verkehrsunfälle auf der L495 zwischen Halchter und Adersheim. Der Artikel beruhte auf einer groben Auswertung der eigenen Berichterstattung der letzten zehn Jahre. Wie eine Anfrage bei der Polizei ergab, liegt die Anzahl der tatsächlichen Unfälle noch deutlich höher. Nun will sich auch die Verkehrsunfallkommission mit dem Thema beschäftigen.


Zwischen dem 1. Januar 2018 und dem 31. Dezember 2020 ereigneten sich auf dem genannten Streckenabschnitt der L 495 79 Verkehrsunfälle, in 29 Fällen mit Verletzten und in einem Fall mit zwei getöteten Personen, berichtet die Polizei Wolfenbüttel gegenüber regionalHeute.de. Mehr als die Hälfte der Unfälle ereignet sich im Zusammenhang mit Wildtieren (38 Fälle), zehn Unfälle ereigneten sich im Bereich der Autobahnanschlussstelle. Weitere vier Unfälle ereigneten sich beim Abbiegen im Bereich des Oderwanderweges. Bei den restlichen Unfällen handelte es sich um Fahrunfälle (zum Beispiel Abkommen von der Fahrbahn), um Einbiegeunfälle (vom Parkplatz kommend) und ähnliche Unfälle.

Unfallkommission will mögliche Verbesserungen erarbeiten


Da einer der Schwerpunkte die Autobahnanschlusstelle ist, stellt sich die Frage, ob dieser Bereich durch eine Ampel oder einen Kreisverkehr entschärft werden könnte. "Nach Angaben des Sachbearbeiters Verkehr bei der Polizei wird sich die Unfallkommission mit der Situation im Bereich der Autobahnauf- und -abfahrt in den nächsten Sitzungen befassen und mögliche Verbesserungen erarbeiten", erklärt Polizeisprecher Frank Oppermann. "Sollte die Kommission eine erhöhte Unfallgefahr oder objektiv betrachtet ein häufiges Unfallvorkommen feststellen, werden dort entsprechende Maßnahmen gemeinsam mit allen Beteiligten, also auch mit der Stadt als Verkehrsbehörde, geplant", ergänzt Thorsten Raedlein, Pressesprecher der Stadt Wolfenbüttel ebenfalls auf Anfrage.

Allgemein kann man wohl sagen, dass auch überhöhte Geschwindigkeit zu den Hauptunfallursachen zählt. Das auf weiten Teilen der Strecke geltenden Tempo 80 werde auch häufiger überwacht. "Die Polizei kontrolliert in unregelmäßigen Abständen die Einhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit der Fahrzeuge auf der Landesstraße 495. Hier kommt die Laserpistole, aber auch der Radarwagen zum Einsatz. Im Jahr 2020 führte die Polizei zum Beispiel an zirka 50 Tagen derartige Kontrollen durch", berichtet Frank Oppermann. Aber auch der Landkreis Wolfenbüttel führt hier regelmäßig mobile Geschwindigkeitskontrollen durch, wie Landkreissprecher Andree Wilhelm auf Anfrage mitteilt.

Stadt und Landkreis nicht zuständig


Bei der Frage, ob die L495 ein geeigneter Standort für einen oder mehrere stationäre Blitzer wäre, halten sich Stadt und Landkreis dagegen bedeckt. "Die Überwachung des fließenden Verkehrs obliegt nur der Polizei und dem Landkreis. Die Stadt kann und darf hier nicht tätig werden", betont Thorsten Raedlein. Man sei ausschließlich für den ruhenden Verkehr zuständig. Andree Wilhelm verweist bei dieser Frage auf die Verkehrsunfallkommission: "In dem Fall der L 495 auf dem Stadtgebiet Wolfenbüttel würde neben der Polizei unter anderem auch die Stadt Wolfenbüttel als hier zuständige Verkehrsbehörde sowie der Straßenbaulastträger, hier das Land Niedersachsen, teilnehmen, um die Situation zu bewerten und Maßnahmen zu planen. Aus diesem Grund kann der Landkreis Wolfenbüttel hier nicht einfach eine stationäre Anlage zur Geschwindigkeitsmessung aufstellen."


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