Berlin. Die Absatzkrise bei E-Autos bringt Europas Batteriehersteller in Bedrängnis. Die Produzenten hätten "auf einen dynamisch wachsenden Markt für Lithium-Ionen-Batterien gesetzt", berichtet Ferdinand Dudenhöffer vom Center Automotive Research in Bochum dem "Spiegel".
Mittlerweile bestünden jedoch Überkapazitäten im Markt. Folge sei ein deutlicher Preisrutsch bei Batteriematerialien und Zellen. Der Preis für Lithium-Ionen-Eisenphosphat-Zellen etwa sei in den vergangenen neun Monaten um gut 40 Prozent eingebrochen. Der Plan, eine europäische Batterieproduktion aufzubauen, wirke "wie ein Kartenhaus, das man nur anpusten muss, und es fällt zusammen", so der Experte, "die wenig systematische Wirtschafts- und Umweltpolitik" werde "hohen Schaden erzeugen".
Im Juli wurden in Deutschland 30.762 batterieelektrische Autos neu zugelassen, 36,8 Prozent weniger als im Juli 2023. Der Anteil an allen Autoneuzulassungen lag bei lediglich 12,9 Prozent. Das Ziel der Bundesregierung, bis 2030 mindestens 15 Millionen vollelektrische Autos in Deutschland auf die Straße zu bringen, rückt damit in weite Ferne.
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) macht für die Schwäche der E-Mobilität neben dem Ende des Umweltbonus die unzureichende Ladeinfrastruktur verantwortlich. "In gut einem Drittel aller Gemeinden gibt es noch keinen Ladepunkt, und knapp drei Viertel aller Gemeinden haben noch keinen Schnellladepunkt installiert", sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller.
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