Region. Die Urlaubszeit beginnt – und mit ihr nehmen Betrugsversuche rund ums Reisen zu. Wer kurz vor dem Urlaub vermeintlich offizielle Nachrichten von seiner Unterkunft, dem Hotel oder der Buchungsplattform erhält, sollte besonders aufmerksam sein, wie ein aktueller Fall zeigt: Über den Chat der Booking.com-App fordert eine angeblich legitime Unterkunft zur erneuten Eingabe der Kreditkartendaten auf. Tatsächlich handelte es sich um einen Phishing-Versuch.
Kurz vor Reisebeginn erhalten Betroffene eine offiziell klingende Nachricht. Besonders perfide daran: Sie kommt direkt über den offiziellen Chat der Booking.com-App. „Das macht den Betrugsversuch besonders schwer zu erkennen“, warnt Kathrin Bartsch, Rechtsexpertin der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Bei dieser Phishing-Masche wird ein angeblicher Kreditkarten-Check durch die Unterkunft angekündigt und ein Link zur erneuten Dateneingabe übermittelt. „Wer darauf eingeht, riskiert, dass die Daten in die Hände von Kriminellen geraten“, so Bartsch. In einem aktuellen Fall wurde einem Verbraucher ein Betrag von 200 Euro unrechtmäßig von der Kreditkarte abgebucht. Die Expertin rät daher, keine persönlichen Daten außerhalb des eigenen Booking-Accounts einzugeben. Auch ein Blick auf die URL lohnt sich: „Grundsätzlich muss ‚.booking.com/‘ innerhalb von Punkt und Schrägstrich enthalten sein, denn häufig leiten Betrüger ihre Opfer auf eine Website außerhalb von Booking.com“, erklärt Bartsch.
Tipps der Verbraucherzentrale
„Wer plötzlich zur erneuten Eingabe von Zahlungsdaten aufgefordert wird, sollte stutzig werden und im Zweifel direkt beim Buchungsportal oder der Unterkunft nachfragen“, empfiehlt Bartsch. Auch sollten dort verdächtige Nachrichten gemeldet werden. Weitere Hinweise auf Phishing sind unter anderem eine unpersönliche Anrede, ein hoher Zeitdruck – „Reagieren Sie innerhalb weniger Stunden!“ – sowie mögliche Rechtschreib- oder Grammatikfehler und untypische Formulierungen. Wurden bereits fremde Beträge von der Kreditkarte abgebucht, sollten Betroffene sofort handeln: Die Karte lässt sich rund um die Uhr kostenlos über den Sperrnotruf 116 116 sperren. Wichtig ist auch, die Abrechnungen regelmäßig zu prüfen und verdächtige Abbuchungen umgehend bei der Bank oder dem Kreditkarteninstitut zu reklamieren.