Region. Die Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar hat vergangenen Freitag den scheidenden Leiter Harald Eitge in den Ruhestand verabschiedet. Den Vorsitz der Geschäftsführung übernimmt Gerald Witt. Bärbel Höltzen-Schoh, Vorsitzende der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen, hat den symbolischen Staffelstab in der Braunschweiger Dornse übergeben.
Harald Eitge wurde vergangenen Freitag nach rund 40 Jahren in der Arbeitsverwaltung in den Ruhestand verabschiedet. Der 67jährige blickt auf eine langjährige Laufbahn in verschiedenen Funktionen und an diversen Arbeitsorten in der Bundesagentur für Arbeit zurück. Seit Mai 2008 leitete er die Braunschweiger Behörde. „Nach vielen ereignisreichen Jahren im Berufsleben freue mich nun auf die bevorstehende Freizeit. Auch wenn ich nicht ganz das Arbeitsleben loslassen kann und mich weiter für die Region engagieren werde“, sagt der Pensionär.
„Wir verdanken Harald Eitge und seiner jahrelangen Arbeit an der Spitze der örtlichen Arbeitsagentur viele Projekte und Innovationen“, blickt Bärbel Höltzen-Schoh zurück. Zu diesen Projekten zählt unter anderem das niedersachsenweit erste „Welcome-Center“ zur Beratung ausländischer Fachkräfte oder auch „Wegbereiter“, um Studienzweiflern oder –abbrechern berufliche Alternativen in der Region aufzuzeigen.
Zum 1. November hat Gerald Witt die Leitung der Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar übernommen. Die Vita empfiehlt den Hildesheimer vielfach für seine zukünftigen Aufgaben in der Löwenstadt: 1975 startete die Laufbahn bei der BA. Ab 1991 nahm Witt die Tätigkeit als Dozent an der Fachhochschule des Bundes, Fachbereich Arbeitsverwaltung, in Mannheim und Schwerin auf. Es folgten weitere Leitungsfunktionen innerhalb der Bundesagentur für Arbeit in Aschaffenburg und Würzburg. Nach der Beschäftigung als Senior Experte für Führungskompetenz- und Strategievermittlung an der BA-Führungsakademie im fränkischen Lauf verschlug es Witt als Fachlicher Leiter für Qualifizierung und Ausbildung im Geschäftsbereich Personal und Organisationsentwickung in die BA-Zentrale nach Nürnberg. Der 58jährige hat zuletzt knapp acht Jahre erfolgreich die Agentur in Helmstedt geführt. „Ich freue mich auf meine neue Aufgabe und blicke mit Spannung auf die kommende Zeit. Die Themen Fachkräftesicherung, der Übergang von der Schule in den Beruf, die Integration in Arbeit und Ausbildung von geflüchteten Menschen und der Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit werden in den kommenden Jahren Schwerpunktthemen.“
Arbeitslosenzahlen auf Rekordtief
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar, zu dem auch Salzgitter und Wolfenbüttel gehört, sind aktuell 20.959 Menschen arbeitslos gemeldet. Damit liegt die Arbeitslosigkeit auf einem Rekordtief. Zur Einführung von Harald Eitge im Mai 2008 wurden noch 27.225 Arbeitslose gezählt.
Ausgelöst durch die US-Immobilienkrise bahnte sich im Jahr 2008 auch die wohl schwerste Wirtschaftskrise in der Geschichte der Bundesrepublik an. Experten sagten für 2009 ein Schrumpfen der Wirtschaft von bis zu 6,5 % und eine explosionsartige Ausweitung der Arbeitslosigkeit voraus. Diese Befürchtungen haben sich jedoch, glücklicherweise, nicht bewahrheitet: Dass die Arbeitslosenzahl nur gering anstieg, ist vor allem dem massiven Einsatz von Kurzarbeit zu verdanken. In dieser Phase konnte die Bundesagentur für Arbeit drohende Auftrags- und Absatzeinbrüche sowie daraus resultierende Entlassungen bei den Unternehmen abwenden. Dass sie unverzichtbar ist, zeigt sich jedoch nicht allein in Krisen- und Ausnahmesituationen. Mit ihren vielfältigen Dienstleistungen für Bürgerinnen und Bürger, für Unternehmen und Institutionen, tragen die Agenturen für Arbeit Tag für Tag zur Sicherung des Wohlstands und des sozialen Friedens in Deutschland bei.
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