Aktionsbündnis startet Infokampagne gegen häusliche Gewalt

Durch die Plakatierung soll auf das bundesweite Hilfe-Telefon für Opfer von häuslicher Gewalt aufmerksam gemacht werden.

Von links: Birgit Hynek (AWISTA), Yvonne Beyer (TAG Wohnen); Andrea Meyer (Leitung Frauenhaus); Friederike Schröder (BISS); Simone-Jeanine Semmler (Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Salzgitter).
Von links: Birgit Hynek (AWISTA), Yvonne Beyer (TAG Wohnen); Andrea Meyer (Leitung Frauenhaus); Friederike Schröder (BISS); Simone-Jeanine Semmler (Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Salzgitter). | Foto: Rudolf Karliczek

Salzgitter. Die Beratungs- und Freizeiteinrichtung AWiSTA der Arbeiterwohlfahrt in Fredenberg startet jetzt gemeinsam mit dem Frauenhaus, der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Salzgitter und der TAG Wohnen eine umfangreiche Informationskampagne zum Thema „Häusliche Gewalt“. Dabei ist häusliche Gewalt nicht nur ein Thema zu Corona-Zeiten, wo die Menschen mehr Zeit zuhause verbringen und innerhalb der Wohnung nicht genügend Platz haben, um sich zurückziehen zu können. Häusliche Gewalt ist auch vor den Beschränkungen durch Corona ein wichtiges Themenfeld. Dies berichten die Organisationen in einer gemeinsamen Pressemitteilung.


„Für uns war es wichtig, das Thema nach vorne zu tragen. Um häusliche Gewalt wirksam zu bekämpfen, ist die Zusammenarbeit aller Verantwortlichen, ob staatliche und nicht staatliche Einrichtung notwendig“, so Simone Semmler, Gleichstellungsbeauftrage der Stadt Salzgitter. Das sieht auch Birgit Hynek, Leiterin der der AWiSTA-Einrichtung so: „Der Runde Tisch der Stadt Salzgitter gegen häusliche Gewalt hat festgestellt, dass im Augenblick durch die Beschränkungen die Fälle von häuslicher Gewalt tatsächlich ansteigen, die Menschen sich aber an Stellen wenden, die ihnen nicht helfen können. Hinzu kommt, dass viele Menschen in Salzgitter der deutschen Sprache noch nicht immer gut mächtig sind und Institutionen misstrauen“, so Hynek zum Auftakt der Initiative in Salzgitter.

„Das Angebot der TAG Wohnen, flächendeckend die Plakate in ihrem Hausbesitz in Salzgitter zu verteilen, ist einmalig und hat uns echt umgehauen“, so Semmler. Die Gleichstellungsbeauftragte weiß zudem: "Frauen werden keineswegs nur in sozialen Brennpunkten von ihrem männlichen Partner geschlagen, vergewaltigt, beschimpft oder gedemütigt. Frauen in mittleren und hohen Bildungs- und Sozialschichten sind ebenso Opfer von Gewalt.
Damit soll jetzt Schluss sein, wenn es nach dem Willen der Gleichstellungsbeauftragten, der Leiterin des BISS, Friederike Schröder, der AWiSTA, der Leiterin des Frauenhauses der Stadt, Andrea Meyer und TAG Wohnen gehen soll. Gemeinsam hat das Aktionsbündnis die Mitarbeiter des bundesweiten Hilfe-Telefons „Gewalt gegen Frauen“ überzeugt, Plakate für Salzgitter in weit größerer Zahl zur Verfügung zu stellen als üblich (2.000 Stück statt der üblichen 50er Einheiten). Das Plakat weist demnächst alleine in 1.700 TAG-Treppenhäusern sowie in städtischen und sozialen Einrichtung auf die Aktion hin. Abreisszettel mit Telefonnummer erleichtern den Betroffenen die Information für Hilfe. „Der Plan basiert letztlich auf einer zweigeteilten Aktion, eine auf Facebook, weil FB eine Übersetzungsfunktion hat und zum anderen auf dem Wunsch, die Nummer des Bundesweiten Hilfetelefons bekannter zu machen“, so Meyer.
 
Das Hilfe-Telefon ist sieben Tage die Woche rund um die Uhr unter der kostenfreien Nummer 08000 116 016 erreichbar. Dort sitzen speziell ausgebildete Menschen, die den Betroffenen insgesamt in 17 Sprachen helfen können.

Das Ziel ist klar, das sehen alle Beteiligten des Aktionsbündnisses einvernehmlich: Salzgitter ohne häusliche Gewalt! #SZgewaltfrei
Aber auch darüber ist sich das Aktionsbündnis einig: Bis dahin ist  noch ein langer Weg!

Yvonne Beyer von der TAG Wohnen klebt das erste Plakat in eine der Wohneinheiten der TAG.
Yvonne Beyer von der TAG Wohnen klebt das erste Plakat in eine der Wohneinheiten der TAG. Foto: Rudolf Karliczek


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