Aktionstag zur Rettung: "Bienen droht der Hungertod"

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Imker und Veranstalter wollen am Bienentag auf die Probleme Aufmerksam machen. Foto: Archiv/ Braumann
Imker und Veranstalter wollen am Bienentag auf die Probleme Aufmerksam machen. Foto: Archiv/ Braumann | Foto: Robert Braumann

Schladen. Am 17. Februar veranstalten die Gemeinde Schladen-Werla und der Landtagsabgeordnete Frank Oesterhelweg zum dritten Mal einen Informationstag rund um das Thema "Bienen". Es werden wieder mehrere hundert Experten, Landwirte und (Hobby)-Imker aus der ganzen Region erwartet.


"Die Bedeutung von Bienen und anderen Insekten in Landwirtschaft, Garten und Natur" lautet der Titel der Veranstaltung, die ab 15 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus in Schladen stattfindet. Neben Vorträgen zu den Themen "Amerikanische Faulbrut - eine Bienenseuche mit Auswirkungen auf die Landwirtschaft" und "Imkern in der Stadt" präsentieren sich Imker aus der Region mit ihren Produkten und ihrer Technik, informieren Umweltverbände und Naturschutzeinrichtungen, und der Landschaftspflegeverband Wolfenbüttel verteilt eine neue bienenfreundliche Blühmischung zur Einsaat.

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Imker und Veranstalter freuen sich auf rege Beteiligung am 3. Bienentag: Richard Hein, Ute Kabbe, Andreas Memmert, August-Wilhelm Kiene, Frank Oesterhelweg, Horst Janke, Volker Meier und Reinhard Wolf (v. li.). Foto: Alexander Dontscheff



Bereits um 14 Uhr findet im Sitzungssaal der Gemeindeverwaltung ein Landwirtschaftliches Fachforum statt. Experten referieren zu den Themen "Blütenspritzung im Raps - Konfliktpotential zwischen Landwirtschaft und Imkern minimieren" und "Anlage von landwirtschaftlichen Blühstreifen, Blühflächen und Gewässerrandstreifen, inkl. Fördermöglichkeiten". Für beide Veranstaltungen ist eine Anmeldung erforderlich. E-Mail: ute.kabbe@schladen.de.

Bienen droht der Hungertod


"Bienen sind unser Leitinsekt, aber sie verhungern in Deutschland", Andreas Memmert, Bürgermeister der Gemeinde Schladen-Werla erläuterte, warum bereits zum dritten Mal ein Aktionstag zum Thema veranstaltet wird. Das große Interesse - im ersten Jahr waren es 200 Besucher, letztes Jahr 300 - gebe den Initiatoren recht. Das Problem sei, dass es zu wenig spät blühende Pflanzen gebe. Gründe hierfür liegen vor allem in der Entwicklung der Kulturlandschaft, aber auch, weil man sich lange Zeit der Problematik nicht bewusst war, so Memmert.

Jeder kann helfen


Mittlerweile hat man in der Region Wolfenbüttel, nicht zuletzt durch die gemeinsame Initiative, Maßnahmen ergriffen. Blühstreifen und -flächen wurden angelegt. Eine spezielle Blühmischung wurde entwickelt, die auch am 17. Februar wieder verteilt wird. "Es geht darum, dass im Prinzip jeder in seinem Garten Lebensraum für die Bienen schaffen kann", berichtete Volker Meier, Geschäftsführer des Landvolk Wolfenbüttel und Vertreter des Landschaftspflegeverbandes.

Ökonomie und Ökologie ergänzen sich


Landtagsabgeordneter Frank Oesterhelweg betonte, dass sich in diesem Fall Ökonomie und Ökologie nicht ausschließen. Wenn Landwirte etwa ein Stück Land als Blühfläche ausweisen, verschaffen sie den Bienen Nahrung, die dann wiederum den Raps bestäuben. Allerdings sprach Oesterhelweg auch die bürokratischen Hindernisse an, die hier oftmals noch im Wege stünden.

Auch die Gemeinden könnten auf ungenutzten Flächen spätblühende Pflanzen aussäen. "Daher ist es wichtig, dass wir alle an einen Tisch bringen", betont Andreas Memmert. Manche Gemeinde sei auch schon dem guten Beispiel Wolfenbüttels gefolgt und habe Blühstreifen geplant. Im kommenden Jahr werde allerdings keine Veranstaltung zum Thema stattfinden, kündigte Memmert an. Dies sei zum einen der Kommunalwahl geschuldet, zum anderen wolle man neue Kraft und Ideen sammeln. Möglich ist, dass man dann den Aspekt der Pädagogik in den Mittelpunkt stellt und Umweltbildung an Kita und Schule forcieren will.


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