Aktivistin Tekkal erwartet Wahlboykott im Iran

Die Menschenrechtsaktivistin Düzen Tekkal erwartet, dass ein Großteil der iranischen Bevölkerung die anstehenden Präsidentschaftswahlen boykottieren wird. "Die Stimmung zeigt, dass das iranische Volk sich zum größten Teil nicht an den Scheinwahlen beteiligen wird", sagte Tekkal den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagsausgaben).

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Düzen Tekkal (Archiv)
Düzen Tekkal (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Berlin. Die Menschenrechtsaktivistin Düzen Tekkal erwartet, dass ein Großteil der iranischen Bevölkerung die anstehenden Präsidentschaftswahlen boykottieren wird.


"Die Stimmung zeigt, dass das iranische Volk sich zum größten Teil nicht an den Scheinwahlen beteiligen wird", sagte Tekkal den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagsausgaben). Darauf deuteten die Reaktionen auf den Straßen und die Graffitis mit der Aufschrift "Wir wählen nicht" hin. "Die Stimmung zeigt, dass das iranische Volk sich zum größten Teil nicht an den Scheinwahlen beteiligen wird."

Den westlichen Ländern warf Tekkal vor, die aggressive regionale Politik des Regimes, die Vernichtungsfantasien gegenüber Israel und die atomare Bedrohung stillschweigend hinzunehmen. Das gelte auch für die Bundesregierung. Zwar sei es ein Lichtblick, dass sie gefordert habe, die Revolutionsgarden auf die Terrorliste der EU zu setzen. "Dennoch ist sehr viel Luft nach oben."

Ob in den Gefängnissen, bei der Arbeit oder in der Diaspora: Die Botschaft der Menschen bei Streiks, Protesten und dem täglichen Widerstand sei klar. "Sie wollen die Islamische Republik nicht mehr." Der Repressionsapparat bestehend aus Sittenpolizei, Masij-Milizen und Revolutionsgardisten reagiere, wie er seit 45 Jahren reagiere: Mit Verfolgung, Verhaftung, Folter, Scheingerichtsprozessen, langjährigen Haftstrafen sowie Hinrichtungen.

Die Speerspitze des Widerstandes bildeten die Frauen. "Der Mut iranischer Frauen ist nach wie vor ungebrochen", sagte Tekkal. Das System reagiere darauf mit äußerster Gewalt, in den sozialen Medien sei von "Krieg gegen die Frauen" die Rede.


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