Alle großen Entwicklungsdienstleister der Region haben Betriebsräte


Die Bertrandt Technologie GmbH. Foto IG Metall
Die Bertrandt Technologie GmbH. Foto IG Metall

Region. Als letzter großer Entwicklungsdienstleister in der Region hat die Bertrandt Technologie GmbH in Sassenburg und Tappenbeck jetzt auch erstmals einen Betriebsrat. Für Ricarda Bier aus der Geschäftsführung der IG Metall Wolfsburg ist die Wahl durch die Beschäftigten ein Meilenstein, denn die stark wachsende Branche kannte bisher kaum betriebliche Mitbestimmung. Das berichtet die IG Metall Wolfsburg.


Mission erfüllt: Mit der Bertrandt Technologie GmbH ist nun der letzte große Entwicklungsdienstleister (EDL) in der Region Wolfsburg gewerkschaftlich organisiert. Wie auch bei den übrigen Entwicklungsdienstleistern unterstützte die IG Metall in fachlichen, strategischen und politischen Angelegenheiten den Wahlvorstand und das gewählte Gremium. Rund 15.000 Beschäftigte arbeiten allein in Wolfsburg in der Entwicklungsdienstleister-Branche, davon rund 3.000 bei IAV in Gifhorn und mehr als 2.300 an unterschiedlichen Standorten unter dem Dach von Bertrandt in Wolfsburg. Vor allem Volkswagen und andere Automobilhersteller lagern Teile ihrer Entwicklungsarbeit, etwa im Bereich der Automobilelektronik, immer häufiger an externe Entwickler aus.

Die Branche boomt – von gewerkschaftlicher Organisation profitierten die Betriebe bisher allerdings so gut wie nie. Bis jetzt. „Die IG Metall setzt sich seit drei Jahren mit einem eigenen Team für die Beschäftigten bei den EDLern ein“, sagt Ricarda Bier. „Das hat sich ausgezahlt. Unser nächstes Ziel muss jetzt die Durchsetzung von möglichst guten Arbeitsbedingungen in den Betrieben sein.“ Dass sich nun auch die Belegschaft des letzten große EDL-Betriebs dazu entschieden habe, den Weg der Betriebsratsgründung zu gehen, sieht sie als Bestätigung der Arbeit der IG Metall.

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Ricarda Bier. Foto: Claudia Taylor



Auch Kai-Martin Winter, der als zuständiger Gewerkschaftssekretär der IG Metall Wolfsburg die Betriebsratsgründung bei der rund 620 Mitarbeiter starken Bertrandt Technologie GmbH betreute, zeigt sich erfreut: „Wir konnten die Anzahl von Betriebsräten in der EDL-Branche innerhalb von kurzer Zeit fast verdoppeln. Wir haben mehr Demokratie in die Region gebracht.“ Bei der Bertrandt Technologie GmbH, dem jüngsten gewerkschaftlich organisierten Mitglied der EDL-Familie, konnten die Mitarbeiter über 13 Betriebsratsmandate entscheiden. Zum ersten Vorsitzenden wurde Tobias Hoppe gewählt. Jetzt geht es laut Winter darum, die Betriebsräte für ihre Arbeit zu schulen. Die Geschäftsführung von Bertrandt stehe dem Prozess nach anfänglicher Skepsis durchaus positiv gegenüber, so Winter.

„Dass ein starker Betriebsrat für mehr Zufriedenheit unter den Mitarbeitern sorgt und die Innovationskraft im Unternehmen stärkt, ist erwiesen“, bekräftigt Bier. „Auch die Bertrandt Technologie GmbH wird von der Betriebsratsgründung profitieren.“


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