Am Klinikum Braunschweig entsteht ein neues Diagnostik- und Analysezentrum

"IDA" soll wenn es fertig ist, auch von den städtischen Kliniken in Wolfsburg und Wolfenbüttel genutzt werden können.

Beim ersten Spatenstich des IDA (von links): Wolfenbüttels Erster Stadtrat Knut Foraita, skbs-Geschäftsführer Dr. Andreas Goepfert, Braunschweigs Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum, Unternehmer Helmut Streiff und Wolfsburgs Oberbürgermeister Dennis Weilmann.
Beim ersten Spatenstich des IDA (von links): Wolfenbüttels Erster Stadtrat Knut Foraita, skbs-Geschäftsführer Dr. Andreas Goepfert, Braunschweigs Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum, Unternehmer Helmut Streiff und Wolfsburgs Oberbürgermeister Dennis Weilmann. | Foto: skbs / Björn Petersen

Braunschweig. Smart, digital, fachübergreifend und von regionaler Bedeutung – mit diesen Worten lässt sich das neue interdisziplinäre Diagnostik- und Analysezentrum (kurz: IDA) des Städtischen Klinikums Braunschweig (skbs) beschreiben. Am Mittwoch wurde der offizielle erste Spatenstich für das neue Gebäude gesetzt, das auf zwei Stockwerken und 3.800 Quadratmetern Platz für innovative Diagnostik und modernste Analyseverfahren bieten soll. Darüber berichtet das Klinikum in einer Pressemeldung.



In den neuen Räumen sollen Bereiche wie das Institut für Mikrobiologie, Infektiologie, Laboratoriumsmedizin und Krankenhaushygiene (MILKy), die Pathologie, die Molekulare Pathologie sowie die Transfusionsmedizin angesiedelt werden, erstmals mit genügend Platz und der Chance, digitale Anwendungen voll auszuschöpfen. Die räumliche Nähe zueinander und eine hochmoderne Ausstattung kommen Patientinnen und Patienten sowie Mitarbeitenden zugute.

Anforderungen werden steigen


Braunschweigs Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum sagt: „Mit dem Städtischen Klinikum Braunschweig als Maximalversorger haben wir eine hervorragende Expertise in allen Bereichen. Es ist abzusehen, dass angesichts der geplanten Krankenhausreform die Anforderungen an das skbs auch in Bezug auf die Diagnostik noch komplexer werden. Mit dem IDA führen wir wichtige Fachdisziplinen unter einem Dach zusammen, sind optimal vernetzt, haben eine hervorragende IT und schaffen Synergieeffekte bei Beschaffung und Transporten – für die Herausforderungen der Zukunft sind wir somit bestens aufgestellt. Zugleich entsteht mit dem IDA die Möglichkeit, auch weiteren interessierten Krankenhäusern in der Region den Zugang zu modernster Diagnostik zu ermöglichen.“

Es sind vielfältige innovative Technologien, die in das interdisziplinäre Diagnostik- und Analysezentrum einziehen. So arbeiten die Molekularbiologinnen und -biologen mit einem DNA-Sequenzierer und spüren binnen kürzester Zeit entscheidende Genveränderungen bei Tumorpatienten auf. ctDNA heißt die nächste Innovation, ein Verfahren, bei dem sich durch Blutuntersuchungen frühzeitig Hinweise auf eine Krebserkrankung ergeben. Die digitale Pathologie hingegen erlaubt dank spezieller Software und unterstützt durch künstliche Intelligenz (KI) schnellere Befunde als bisher. Das skbs setzt also auf modernste Gerätetechnologien, für die es zum Teil in den Altbauten an der Celler Straße keine passenden Flächen gegeben hätte.

Einzug Anfang 2025 geplant


Das neue Gebäude, unweit des Standortes an der Salzdahlumer Straße, wird vom Unternehmen Streiff-Kroschke gebaut, das als Bauherr und Investor auftritt. Das skbs wird Mieterin sein. Helmut Streiff betonte während des ersten Spatenstichs: „Es freut mich, dass wir mit diesem Gebäude einen Beitrag für die Gesundheitsversorgung in unserer Region leisten können. Angestrebt wird, dass der Einzug zum Anfang 2025 realisiert werden kann.“ Das interdisziplinäre Diagnostik- und Analysezentrum sei ein Projekt von „hoher Strahlkraft“, so Streiff. „Es werden nicht nur Bürger aus Braunschweig davon profitieren, sondern weit darüber hinaus.“

Durch den Neubau des interdisziplinären Diagnostik- und Analysezentrums soll auch die Kooperation mit den kommunalen Krankenhäusern in Wolfsburg und Wolfenbüttel gestärkt werden, denn auch sie können zukünftig die Leistungen des IDA nutzen. Wolfsburgs Oberbürgermeister Dennis Weilmann sagt: „Von dem Betrieb des IDA können alle Beteiligten profitieren. Personal und neuste Technik können auf diese Weise optimal eingesetzt und Potenziale voll ausgeschöpft werden. Wir freuen uns, dass das Städtische Klinikum Braunschweig dieses wichtige Projekt für die Versorgungsregion Braunschweig auf den Weg bringt. Das interdisziplinären Diagnostik- und Analysezentrums ist ein wichtiger Baustein für die Zukunft der Gesundheitsversorgung. Die Möglichkeit der Kooperation mit dem interdisziplinären Diagnostik- und Analysezentrum wird auch mit Blick auf den Fachkräftemangel an Bedeutung gewinnen.“

Vorteile für alle Menschen in der Region


Davon ist auch Wolfenbüttels Erster Stadtrat Knut Foraita überzeugt. Das Städtische Klinikum Wolfenbüttel hat seit Mai 2022 eine Kooperationsvereinbarung unter anderem mit dem Städtischen Klinikum Braunschweig. Die Schaffung eines gemeinsam genutzten Diagnostik- und Analysezentrums war ein konkretes Ziel der Intensivierung der Zusammenarbeit. „Die Zusammenarbeit ist für die Krankenhäuser in kommunaler Trägerschaft von Vorteil, und dies schafft wiederum Vorteile für alle Menschen in der Region“, betont Knut Foraita.


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