Region. Wartezeiten an roten Ampeln sind selten ein Vergnügen. Doch manche Ampeln strapazieren mit langen Rotphasen die Nerven der Autofahrer ganz besonders. Die Versuchung, die rote Ampel einfach zu passieren, ist dann groß. Doch ist das erlaubt?
Eine Ampelanlage in Wolfenbüttel verlangt von Autofahrern besonders viel Geduld. Will man nachts in Wolfenbüttel die Kreuzung Halchtersche Straße / L495 passieren, kann das schonmal zur Geduldsprobe werden. Die Rotphase dauert - trotz leerer Straßen - mehrere Minuten. Von Wartezeiten um die 10 Minuten berichten Leser. Und auch aus anderen Städten wie Braunschweig und Salzgitter berichten regionalHeute.de-Leser von endlosen Wartezeiten an roten Ampeln. Und davon, dass dann auch mal bei Rot über die Kreuzung gefahren wird, wenn die Ampel nicht umspringt.
Das löste in den sozialen Netzwerken die Diskussion aus, ob das überhaupt erlaubt ist. Von einer 3 bis 5 Minuten-Regelung wurde hier gesprochen. "Nach einer angemessenen Wartezeit darf man tatsächlich vorsichtig bei Rot über die Ampel fahren. Als angemessen gelten laut Gerichten 3 bis 5 Minuten", schreibt ein Leser unter unserer Berichterstattung. Doch stimmt das?
Fahren bei Dauerrot?
Die Antwort: Jein. Denn während die Polizei auf Nachfrage ganz klar sagt, dass ein Autofahrer auch bei Dauerrot nicht einfach fahren darf, weist unter anderem eine ADAC-Rechtsexpertin darauf hin, dass es Ausnahmen geben kann. Hier gilt aber: Erst, wenn nach einer langen Rotphase angenommen werden kann, dass die Ampel defekt ist, darf gefahren werden. Hierbei müsse die Verkehrssituation im Auge behalten werden. Vorsichtig und unter Berücksichtigung des Querverkehrs dürfe die rote Ampel passiert werden. Eine genaue Wartezeit sei nicht definiert, jedoch sollte diese mindestens 5 Minuten betragen, so der ADAC und beruft sich auf entsprechende Gerichtsurteile.
Das kann teuer werden
Das Überfahren einer roten Ampel kann richtig teuer werden. Laut Bußgeldkatalog drohen 118 Euro Bußgeld und ein Punkt, wenn eine Ampel bei "Rot" überfahren wird. Wer dabei anderer Verkehrsteilnehmer gefährdet, der muss mit einem Bußgeld von 228 Euro und zwei Punkten rechnen.
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