Berlin. Die Beratungsstellen für Kriegsdienstverweigerung registrieren einen wachsenden Zulauf von Eltern möglicherweise betroffener Kinder. "Es gibt aktuell bundesweit mehrere hundert Anfragen pro Jahr", sagte der Sprecher der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK), Dieter Junker, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Samstagausgaben).
Dabei verzeichne die EAK in diesem Jahr eine kontinuierliche Zunahme. Bei der EAK melden sich "Eltern und Großeltern, junge Menschen, die wehrpflichtig wären" sowie Reservisten und aktive Soldaten, erklärte Junker. "Was in diesem Jahr auffällt, ist, dass es eine spürbare und deutliche Zunahme an Beratungsanfragen durch Eltern gibt, die sich wegen ihrer minderjährigen Söhne und Töchter besorgt zeigen bezüglich einer möglichen Wiedereinführung einer Wehrpflicht oder eines neuen Wehrdienstes."
Der politische Geschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte Kriegsdienstgegner (DFGVK), Michael Schulze von Glaßer, sagte den Zeitungen, man werde "gerade nahezu überflutet" von Anfragen. "Die Aufrufzahlen unserer Website haben im September die Marke von 125.000 gerissen", so Schulze. "Im August waren es 55.000. Im Mai lag die Zahl noch bei 24.151. Darunter sind mittlerweile ein Viertel besorgte Eltern. Ihr Anteil wächst." Außerdem gebe es einen kleinen Mitgliederaufschwung.
Anfragen bei Beratungsstellen für Kriegsdienstverweigerer nehmen zu
Die Beratungsstellen für Kriegsdienstverweigerung registrieren einen wachsenden Zulauf von Eltern möglicherweise betroffener Kinder.
Bundeswehr-Soldat (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur