Wolfenbüttel. Die Lessingstadt ist bereits über 900 Jahre alt. In den vielen Jahrhunderten seit der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1118, hat sich die Stadt stark verändert. Wir blicken in unserer neuen Serie "anno dazumal" auf das Wolfenbüttel früher und heute.
Im Herzen der Lessingstadt ist der Stadtmarkt heute Austragungsort für Märkte und Veranstaltungen. Und auch früher war der Stadtmarkt schon ein beliebter Treffpunkt. Nur sah er damals ganz anders aus.
Kaum vorzustellen, dass dort, wo heute Fachwerkhäuser den Platz einfassen, einmal eine Morast-Landschaft war. Denn erst als das sumpfige und schlammige Gelände trocken gelegt wurde, konnte hier entstehen, was heute noch Bestand hat. Das Erscheinungsbild des Stadtmarktes hat sich in den letzten Jahrzehnten mehrfach verändert. Stand das dort platzierte Herzog-August-Denkmal einst eingebettet in einer grünen Lagune, so blicken August und sein Pferd heute meist auf einen eher kahlen Platz.
Wenn man das Bild - zur Verfügung gestellt von Dieter Kertscher von der Aktionsgemeinschaft Altstadt - aus dem Jahr 1907 betrachtet, kann man sich lebhaft vorstellen, wie die Damen und Herren zu Beginn des 20. Jahrhunderts über den beinahe parkähnlichen Platz flanierten. Das Denkmal, das Herzog August der Jüngere (1579 bis 1666) neben seinem Ross zeigt, wurde übrigens nur wenige Jahre vor der Bildaufnahme errichtet. Doch Stück für Stück verabschiedete man sich zunächst von der Begrünung und später auch vom großen Brunnenring. Dabei sollte die Symbolik des Denkmals, so erklärt es Dieter Kertscher, der Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Altstadt, ursprünglich sein, dass der Herzog Leben in die Stadt gebracht hat. "Sinnbildlich dafür steht das Quell des Wassers", sagt Kertscher.
Weiter prägt den Stadtmarkt das heutige Rathaus, das bereits 1599 gebaut wurde, jedoch bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts ein Wohnhaus war. Erst 1602 wurde es durch den damaligen Rat der Stadt erworben und erweitert und ist seither Verwaltungssitz der Lessingstadt.
Auch in den vergangenen Jahren hatte man eine Sanierung und Umgestaltung des Stadtmarktes immer mal wieder anvisiert, letztlich aber auch immer wieder verschoben.
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