Video

anno dazumal: So sah die Badeanstalt in der Oker vor 100 Jahren aus

Nur quasi einen Steinwurf vom heutigen modernen Stadtbad mit Rutsche, Sauna und Innen- und Außenbecken, lag vor 100 Jahren die Badeanstalt Nolte.

von und


So sah die Badeanstalt in der Oker vor 100 Jahren aus | Foto: Matthias Kettling / Video: Matthias Kettling

Wolfenbüttel. Die Lessingstadt ist bereits über 900 Jahre alt. In den vielen Jahrhunderten seit der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1118, hat sich die Stadt stark verändert. Wir blicken in unserer neuen Serie "anno dazumal" auf das Wolfenbüttel früher und heute.


Wer heutzutage im Sommer Lust auf eine Abkühlung hat, der kann dem Stadtbad Okeraue einen Besuch abstatten. Vor 100 Jahren gab es diese Möglichkeit in Wolfenbüttel noch nicht. Da suchten die Menschen die Erfrischung in den Badeanstalten der Oker.

Nur quasi einen Steinwurf vom heutigen modernen Stadtbad mit Rutsche, Sauna und Innen- und Außenbecken, lag die Badeanstalt Nolte. Sie war eine von drei Badeanstalten entlang der Oker in Wolfenbüttel und befand sich hinter der heutigen Tanzschule Am Park am Teichgarten. Drei Stufen sind heute noch zu sehen von der Nolteschen Badeanstalt, die sogar einen Sprungturm, einen abgesperrten Nichtschwimmerbereich und Badehäuser aus Holz hatte. Eine Steintreppe ist noch an der Stelle erkenn, wo einst gebadet und geschwommen wurde. Heute wird die Stelle gerne von Hundehaltern genutzt, um ihre Vierbeiner ins Wasser zu lassen.


Bild 2Bild 1


Unser Bild - zur Verfügung gestellt von Dieter Kertscher von der Aktionsgemeinschaft Altstadt - zeigt die Nolteschen Badeanstalt im Jahre 1925. Die Damenwelt genießt hier das kühle Nass. In der Badeanstalt wurde sogar Schwimmunterricht gegeben und Wasserball gespielt. "Bademeister" Nolte hat in unmittelbarer Nähe zur Oker-Badeanstalt gewohnt. "Das war ein beliebter Treffpunkt, es stand auch immer eine Kiste Bier bereit", weiß Dieter Kertscher. Dort konnte jeder hin und es musste auch ein Eintrittsgeld bezahlt werden.

Eine weitere Badeanstalt war am Okerarm bei Halchter - hier war der Eintritt frei. Eine reine Frauen-Badeanstalt befand sich außerdem an der Brücke zur heutigen Drei-Linden-Siedlung. Der Bereich war damals sogar mit einem hohen Bretterzaun abgetrennt - als Schutz vor Spannern.

Stadt baut modernes Schwimmbad


Irgendwann endete das Schwimmen - in der nicht ganz sauberen Oker. 1951 wurde das Wasser in der Oker dann so schlecht, dass man das Baden in dem Fluss nicht mehr verantworten konnte und die Stadt beschloss den Bau eines Schwimmbads. 1952 wurde das Stadtbad fertig, das seinerzeit eines der modernsten in ganz Deutschland war. Hier wurden dann sogar die Deutschen Meisterschaften Schwimmen ausgeführt. Sogar die italienische Schwimm-Mannschaft ist hier während der Olympiade angetreten.

Im Jahr 2012 wurde das Stadtbad abgerissen und durch das heutigen Stadtbad Okeraue ersetzt.

Lesen Sie auch:
anno dazumal: So sah der Kornmarkt vor 117 Jahren aus
anno dazumal: So sah der Bahnhof vor 117 Jahren aus
anno dazumal: So sah der Harztorplatz vor über 90 Jahren aus
anno dazumal: So sah die Villa Seeliger vor 80 Jahren aus
anno dazumal: So sah es am Holzmarkt vor 115 Jahren aus


mehr News aus der Region