Wolfenbüttel. Die Lessingstadt ist bereits über 900 Jahre alt. In den vielen Jahrhunderten seit der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1118 hat sich die Stadt stark verändert. Wir blicken in unserer Serie "anno dazumal" auf das Wolfenbüttel früher und heute.
Wer im Sommer Lust auf ein Eis hat oder sich den neueste Kinofilm anschauen möchte, kommt an einer Straße vorbei, die heute so ganz und gar nicht mehr dem Bild um die Jahrhundertwende entspricht: die Kannengießerstraße.
Wen man es genau nimmt, ist diese Straße zweigeteilt. Das war sie aber nicht immer. Erst ab 1939 wurde aus einer Straße, eine zweigeteilte. Denn die zwischen 1939 und den 50er Jahren angelegte neue Lange Straße war um einiges breiter. Die modernen Wohnhäusern, die dann dort entstanden sind, haben einen Großteil der alten Fachwerkhäuser und große Teile der historischen Straßenzüge verdrängt. Geblieben ist jedoch der größtenteils freie Blick auf die Hauptkirche Beatae Mariae Virginis zu Wolfenbüttel.
Die Häuser, die im 16. und 17. Jahrhundert dort entstanden, waren reich verziert. Unser Bild - zur Verfügung gestellt von der Aktionsgemeinschaft Altstadt - zeigt die Kannengießerstraße um 1906. Hier ist noch deutlich der alte Straßenverlauf zu sehen. Und auch die Häuser lassen noch erahnen, wie prunkvoll diese Straße einst gewesen sein könnte. Benannt ist die Straße übrigens nach dem alten Handwerk der Kannengießer, die früher dort lebten und arbeiteten. Diese Handwerker stellten verschiedene Metallwaren, wie Kannen, Becher und andere Gefäße her. Dass Straßen nach Handwerken jener Zeit benannt wurden, kam auch in Wolfenbüttel häufig vor. In unmittelbarer Nachbarschaft zu Kannengießerstraße befindet sich noch heute beispielsweise die Fischerstraße. Die Verbindungsstraße zwischen Fischerstraße und Karlstraße - die Karrenführerstraße - existiert jedoch nicht mehr. Nur wenige Häuser sind von der Karrenführerstraße übrig geblieben, sie sind heute der Harzstraße zugeordnet.
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