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anno dazumal: So sah es am Holzmarkt vor 115 Jahren aus

Einst stieg hier Lessing in die Kutsche. Heute dominiert ein Bankgebäude.

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Wir zeigen das Bankgebäude und die Hauptkirche vor 115 Jahren. | Foto: Matthias Kettling / Video: Matthias Kettling

Wolfenbüttel. Die Lessingstadt ist bereits über 900 Jahre alt. In den vielen Jahrhunderten seit der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1118, hat sich die Stadt stark verändert. Wir blicken in unserer neuen Serie "anno dazumal" auf das Wolfenbüttel früher und heute.


Am heutigen Holzmarkt hat sich in den vergangenen Jahrhunderten einiges verändert. Der Platz wirkte früher luftiger und gefälliger. An der Stelle der heutigen modernen Bank stand im 18. und 19. Jahrhundert das Posthaus. Hier ist Lessing in die Kutsche gestiegen, wenn er nach Halberstadt oder Hamburg gereist ist. Alle Besucher der Stadt landeten hier und begannen ihre Reisen. Später übernahm die herzogliche Kreis- und Leihhauskasse das Gebäude, weiß Dieter Kertscher von der Aktionsgemeinschaft Altstadt.

1738 wurde das Gebäude als Landdrostenhaus errichtet und bis 1857 wechselte das Gebäude mehrmals den Besitzer. 1857 wurde das herzogliche Finanzkollegium Braunschweig Eigentümer und es wurde zur Leihhausanstalt. Erst 1907 wurde auf den alten Grundmauern die Filiale der Norddeutschen Landesbank errichtet.


Und nicht nur die Ansicht hat sich verändert. Auch der Name des Platzes war vor 115 Jahren noch ein anderer. Der Holzmarkt, vermutlich so genannt, weil hier Holz gelagert und verkauft wurde, hieß bis Mitte des 20. Jahrhunderts Kaiserplatz. Als 1935 das Saarland von Frankreich an Deutschland ging, wurde dieser Platz Saar-Platz genannt. 1945 wurde er dann wieder zum Holzmarkt.

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Unser Bild - zur Verfügung gestellt von Dieter Kertscher von der Aktionsgemeinschaft Altstadt - zeigt den Holzmarkt mit dem Bankgebäude und der Hauptkirche im Jahre 1909. Zu dieser Zeit wurde das Gebäude also schon als Bank genutzt. Heute steht an der Stelle zwischen Trinitatiskirche und Hauptkirche ein moderner Bau, in dem die Braunschweigische Landessparkasse untergebracht ist. "Ein Fremdkörper im harmonischen Stadtbild Wolfenbüttels ist und bleibt dieses Gebäude. Darin sich sich alle einig", sagt Kertscher.

Die Hauptkirche


In einem starken Kontrast zum modernen Bankgebäudes erhebt sich prachtvoll die Hauptkirche Beatae Mariae Virginis. Sie gilt als eine der bedeutendsten evangelischen Kirchen in Niedersachsen und als der erste große protestantische Kirchenneubau in Deutschland. Sie wurde zwischen 1608 und 1624 unter der Regentschaft von Herzog Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel (1564–1613) errichtet. Sein Grabmal befindet sich in der Gruft unterhalb des Chorraums. Auch weitere Mitglieder der welfischen Familie, darunter Herzogin Elisabeth und Herzog August der Jüngere, fanden hier ihre letzte Ruhe.

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