Ansturm auf Tankstellenshops: "Dass uns das Wasser ausgeht, hab ich noch nie erlebt"

Am Freitagabend erließ das Gesundheitsamt des Landkreises Peine ein Abkochgebot wegen Verunreinigungen im Trinkwasser. Wegen des Feiertages blieben die Geschäfte auch am Samstag geschlossen - Vielen Peinern blieb also nur eine Option für sauberes Trinkwasser.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Pixabay

Peine. Am Freitagabend hatte das Gesundheitsamt des Landkreises Peine vorsorglich ein Abkochgebot für das Trinkwasser in Peine und Telgte erlassen, da bei der Untersuchung einer Trinkwasserprobe eine Verunreinigung mit Fäkalbakterien festgestellt worden war. Für viele Peiner war das Abkochen aber wohl zu umständlich. Stattdessen sahen sich infolge des "langen Wochenendes" plötzlich Tankstellenshops mit einem Ansturm auf Flaschenwasser konfrontiert, wie eine Umfrage von regionalHeute.de ergab.


"Weil in Peine und Telgte das Leitungswasser verseucht ist, kamen alle und wollen sich Wasser kaufen. Wir sind komplett leer. Auch andere Getränke sind ausverkauft", berichtet Iris Bartels von der Shell-Tankestelle in der Peiner Kernstadt. Weiter südlich bei Aral sehe die Situation kaum anders aus: "Die großen Flaschen sind alle weg. Es sind noch ein paar 0,5 Liter Flaschen da, aber nur minimal", berichtet die dort angestellte Iris Remmel und ergänzt: "Dass uns das Wasser ausgeht, hab ich noch nicht erlebt. Aber das kommt dadurch, dass am Samstag ja auch noch Feiertag war."

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Angesichts der nun wieder offenen Lebensmittelmärkte dürfte sich die Lage aber beruhigen. Darüber waren sich alle Tankstellenmitarbeiter einig. Der Wasserverband Peine erklärte in einer Pressemitteilung, dass die beiden Wasserwerke Wehnsen und Burgdorfer
Holz, aus denen Peine mit Trinkwasser versorgt wird, ohne Befund gewesen seien. Unverzüglich nach dem mikrobiologischen Befund an einer Übergabestation hat der Wasserverband Peine vorsorglich seine Leitung in diesem Netzbereich zur Übergabe ins Stadtnetz gespült. „Diese vorsorgliche Spülung halten wir auch über das Wochenende aufrecht. Sie bleibt so lange bestehen, bis mehrere Analysen die Einhaltung aller Grenzwerte in diesem Netzbereich zweifelsfrei nachgewiesen haben“, so Michael Wittemann, technischer Leiter beim Wasserverband Peine. Am heutigen Montag erwarte man laut Sandra Ramdohr, Sprecherin des Wasserverbandes Peine, neue Erkenntnisse zum Sachstand und werde sich abhängig davon mit dem Gesundheitsamt darüber abstimmen, ob das Abkochverbot aufgehoben werden kann.


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