Berlin. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat das Vorgehen der israelischen Armee in Gaza scharf kritisiert. "Was im Gazastreifen passiert, erschüttert mich: Das ganze Leid - die Tötung von Zivilisten, auch von Mitarbeitenden internationaler Hilfsorganisationen - ist schwer erträglich", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben).
Klein rief die israelische Regierung dazu auf, die Tötung von sieben Helfern der Organisation World Central Kitchen rückhaltlos aufzuklären. "Es war ja nicht nur ein Fahrzeug, das beschossen wurde, sondern mehrere hintereinander - obwohl die Hilfsorganisation den Konvoi angemeldet hatte", sagte er. "Das muss eine Demokratie wie Israel wirklich lückenlos aufklären. Man kann das nicht mit den Worten abtun, so etwas passiere nun mal im Krieg."
Entsprechend hatte sich Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu geäußert. Klein zeigte Verständnis für Forderungen nach Neuwahlen in Israel. "Immer mehr Menschen gehen gegen die Regierung von Ministerpräsident Netanjahu auf die Straße. Es gibt Zweifel an dem Grundversprechen, dass die Regierung alles tut, um die Geiseln zu befreien", sagte er.
"Ich kann nachvollziehen, dass es den Wunsch nach Neuwahlen gibt." Es dürfe allerdings nicht vergessen werden, dass die israelische Militäroperation von dem terroristischen Angriff der Hamas am 7. Oktober ausgelöst worden sei, fügte der Antisemitismusbeauftragte hinzu.
"Nach wie vor werden israelische Staatsbürger völlig völkerrechtswidrig als Geiseln im Gazastreifen festgehalten." Israel kämpfe gegen eine Terrororganisation, die palästinensische Zivilopfer "aus Gründen der Öffentlichkeitswirksamkeit auf zynische Weise bewusst einkalkuliert".
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