Berlin. Bei Lieferengpässen von Arzneimitteln spitzt sich die Lage offenbar immer weiter zu. "Nach brancheninternen Hochrechnungen sind derzeit schon über 1.000 Arzneimittel betroffen und nicht lieferbar, Tendenz: weiter steigend", sagte Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, der "Rheinischen Post".
"Es fehlen neben therapierelevanten Arzneimitteln wie Antibiotika und Blutdruckmitteln auch zahlreiche einfache Erkältungsmittel." Magenmedikamente mit Pantoprazol und Codein-Hustenmittel seien für die Apotheken zur Zeit fast gar nicht mehr zu bekommen. "Seit dem Sommer liefern die Hersteller auch fast keine Fiebersäfte für Kinder mit Paracetamol oder Ibuprofen an die Apotheken aus." Den Apothekenteams gelinge es nur mit großem Engagement, dass aus den Lieferengpässen noch kein Versorgungsnotstand für die Patienten geworden sei, sagte Preis.
"Patienten müssen warten und die Pharmazeuten versuchen, alternative Medikationen zu finden." Preis weiter: "Gerade angesichts des bevorstehenden Winters appellieren wir an die Politik, Abhilfe zu schaffen. Denn viele Medikamente, die jetzt notwendig sind, sind schwer oder teilweise überhaupt nicht zu bekommen." Laut Robert-Koch-Institut hat die Influenzawelle in diesem Jahr bereits im Oktober und damit ungewöhnlich früh begonnen.
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