Region. Die Hitzewelle der vergangenen Tage hat wohl allen Menschen zu schaffen gemacht. Besonders betroffen sind aber diejenigen, die sich keinen schattigen Platz suchen können – zum Beispiel Bauarbeiter, die selbst bei hohen Temperaturen und praller Sonne draußen arbeiten müssen. Die IG Bau Braunschweig-Goslar fordert deshalb nun von den Arbeitgebern eine Sonnencreme- und Wasserflatrate für die Mitarbeiter einzuführen.
Die IG BAU Braunschweig-Goslar appelliert in einer Pressemitteilung an Firmen in der Region, einen Plan zum Sonnen-Arbeitsschutz zu machen. Vor allem dann, wenn es um die Arbeit im Freien geht: „Bauarbeiter auf dem Gerüst, Dachdecker auf den Sparren, Garten- und Landschaftsbauer beim Pflastern, Erntehelfer auf dem Feld ... – die Liste der Open-Air-Jobber in der Region ist lang. Sie brauchen intensiven Schutz vor praller Sonne“, fordert Holger Henze von der IG BAU Braunschweig-Goslar. Er fordert alle Betriebe in Braunschweig und Umgebung auf, vor allem bei Arbeiten unter freiem Himmel in den Sonnenschutz zu investieren: „Sonnenmilch mit Lichtschutzfaktor 50 plus und Wasserflasche sind ein Muss. Der Chef hat sogar die Pflicht, für alle, die draußen arbeiten, eine Wasser- und Sonnencreme-Flatrate anzubieten“, so der Gewerkschafter.
IG Bau gibt weitere Hitze-Tipps
Die Gewerkschaft nennt die wichtigsten Punkte für ein Sonnenschutz-Programm im Job: Genug trinken und viel eincremen mit hohem Lichtschutzfaktor. „Es gilt die Faustregel: alle 15 bis 20 Minuten eine Trinkpause mit einem vollen Wasserglas. Ideal sind neben Wasser auch kalte Tees“, sagt Henze. Außerdem gelte: „Eincremen, eincremen, eincremen. – Und alle zwei Stunden nachcremen. Denn UV-Schutz ist das A und O – und ein wirksames Mittel gegen Hautkrebs“, rät der Vorsitzende der IG BAU Braunschweig-Goslar. Auch UV-blockierende Kleidung ist wichtig, so die IG BAU Braunschweig-Goslar. „Oben ohne ist in diesem Fall alles andere als sexy. Im Gegenteil: Möglichst viel vom Körper sollte mit Stoff bedeckt sein. Der Bauarbeiterhelm muss luftdurchlässig sein und einen Nackenschutz haben. Auch hier sind die Arbeitgeber gefordert, für ein passendes Sommer-Outfit zu sorgen“, so Holger Henze. Wer häufig draußen und dabei in praller Sonne arbeite, für den gehöre auch eine Sonnenbrille zur „UV-Arbeitsschutzkleidung“.
Besondere Vorsicht sei zur Mittagszeit geboten: Zwischen 12 und 14 Uhr sollte der Großteil der Arbeiten in den Schatten verlegt werden. Außerdem seien regelmäßige Pausen im Schatten notwendig. „Hier gilt: Viele kurze Ruhephasen sind besser als wenige lange Pausen. Schon ein einfaches Sonnensegel kann für den nötigen schattigen Platz sorgen“, so Holger Henze.