Berlin. Private Pflegebetreiber wollen den Zahlungsdruck auf die Sozialämter erhöhen. "Appelle an die Landkreise reichen nicht: Der Gesetzgeber muss endlich tätig werden und zumindest eine Zahlungsfrist vorschreiben", sagte Thomas Greiner, Präsident des Arbeitgeberverbandes Pflege der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstagausgaben).
Hintergrund sind Millionenschulden, die manche Sozialämter bei Pflegeanbietern haben, weil die Kostenübernahme der Pflegekosten für Sozialhilfeempfänger auch mal Monate dauert. "Die fehlende Zahlungsmoral der Ämter war immer schon ein Problem, aber durch die vielen anderen Herausforderungen wird es jetzt gerade akut", sagte Greiner der "NOZ" weiter. Die Heime würden mit Inflation, Lohnerhöhungen und Fachkräftemangel kämpfen. "Viele leben bereits von der Substanz."
Hunderte Pflegeangebote seien in diesem Jahr bereits von einer Insolvenz betroffen gewesen, die meisten könnten es sich nicht leisten, die Kosten für Sozialhilfeempfänger vorzustrecken. "Wenn da nichts kommt, werden immer mehr Einrichtungen auch deswegen in die Insolvenz rutschen", sagte Greiner. Viele Pflegebedürftige in Deutschland können sich die etwa Heimkosten alleine nicht leisten und bekommen Unterstützung vom Sozialamt.
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