Düsseldorf. Die Arbeitsagenturen in NRW sind zuversichtlich, im kommenden Jahr von den Schulen Auskünfte über deren künftige Abgänger zu bekommen. Der Bund habe zwar die Voraussetzungen geschaffen, dass in den Ländern eine Datenübergabe von Schulen in Richtung Bundesagentur erfolgen dürfe - das machten bislang aber nur zwei Bundesländer, sagte der Chef der NRW-Regionaldirektion, Roland Schüßler, der "Rheinischen Post".
In NRW sei man gerade mit der Landesregierung dazu im Gespräch. "Arbeitsminister Laumann hat uns zugesichert, dass er diese gesetzliche Grundlage für uns schaffen will", sagte Schüßler. "Dann können wir im kommenden Jahr zu 100 Prozent sagen, wo noch unversorgte Jugendliche sind, und ihnen Angebote machen." Natürlich werde das dann erst einmal die Zahlen der Unversorgten nach oben treiben, aber das müsse entsprechend transparent kommuniziert werden.
Schüßler zufolge gibt es in 28 von 53 Kreisen inzwischen mehr Ausbildungsstellen als Bewerber. Mit Blick auf andere Regionen, in denen es noch unversorgte Jugendliche gebe, sagte er: "Wir werden das Matching-Problem als Bundesagentur nicht alleine lösen können. Es wird schwierig sein, Jugendliche dazu zu bewegen, Freunde, Familie und womöglich noch den Fußballverein hinter sich zu lassen und quer durch NRW zu pendeln. Da sind wir in der Vergangenheit auch gescheitert."
Azubi-Heime alleine seien nicht die Lösung. "Wir müssen die Elternarbeit stärker ausbauen. Mütter und Väter haben mit ihrer langjährigen Berufserfahrung ein größeres Verständnis, was es heißt, wenn das eigene Kind ohne Ausbildung dastünde. Wenn die Eltern nach gezielten Gesprächen bereit sind, für einen begrenzten Zeitraum loszulassen und die Jugendlichen eng begleiten, kann das gelingen. Vorausgesetzt natürlich, der Jugendliche selbst möchte das."
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