Arbeitslosigkeit im Januar um bis zu 9,1 Prozent gestiegen


Saisonbedingt gingen die Arbeitslosenzahlen im Januar nach oben. Symbolfoto: Archiv
Saisonbedingt gingen die Arbeitslosenzahlen im Januar nach oben. Symbolfoto: Archiv | Foto: Robert Braumann

Region. Die Arbeitslosenzahl ist im Januar saisonal bedingt weiter gestiegen. 1.317 Personen (7,1 Prozent) mehr als im Vormonat und damit insgesamt 19.855 Menschen sind im Agenturbezirk Braunschweig-Goslar, zudem auch Salzgitter und Wolfenbüttel gehören, ohne Arbeit. Das teilt die Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar mit.


Das Jahresende sei unter anderem ein typisches Datum für die Befristung von Verträgen. Außerdem komme es dort, wo witterungsbedingt Außenarbeiten nicht ausgeführt werden können, in den Wintermonaten zu Beschäftigungsunterbrechungen. Die aktuelle Arbeitslosenquote im Gesamtgebiet beträgt 6,1 Prozent. Diese liegt damit 0,6 Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau.

Im Landkreis Goslar war der Anstieg am größten


In Braunschweig gab es im Januar 7.336 Arbeitslose, 449 (6,5 Prozent) mehr als im Dezember. Im Vergleich zum Januar 2018 waren es aber 477 (6,1 Prozent weniger). In Salzgitter stieg die Zahl der Arbeitslosen im Januar um 255 (5,4 Prozent) auf 4.952. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es einen Rückgang um 461 (8,5 Prozent).


4.444 Menschen waren im Januar im Landkreis Goslar arbeitslos. Das sind 371 (9,1 Prozent) mehr als im Dezember, allerdings 556 (11,1 Prozent) weniger als im Januar des vergangenen Jahres. Der Landkreis Wolfenbüttel verzeichnete im Januar 3.123 Arbeitslose, 242 (8,4 Prozent) mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr waren es dagegen 298 (8,7 Prozent weniger).

Die aktuellen Arbeitslosenquoten liegen in Braunschweig bei 5,3, in Salzgitter bei 9,1, im Landkreis Goslar bei 6,5 und im Landkreis Wolfenbüttel bei 4,9 Prozent.

„Immer mehr wird der Fachkräftemangel zur Herausforderung. Hiesige Unternehmen finden kaum noch die Fachkräfte, die sie benötigen. Einige Branchen müssen bereits heute an den wenigen Bewerbern zerren und suchen nach pfiffigen Ideen, um die freien Stellen zu besetzen“, meint Gerald Witt, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar.

Gute Bedingungen, um Langzeitarbeitslose einzubinden


Die Rahmenbedingungen des Arbeitsmarktes seien günstig, um auch langzeitarbeitslosen Menschen einen Zugang zum Arbeitsmarkt zu eröffnen. „Warum sollte es nicht eine erfolgsversprechende Strategie sein, diesem Personenkreis die Tür in den Arbeitsmarkt zu öffnen?“, fragt Witt. Die Ursachen von Langzeitarbeitslosigkeit seien vielfältig. Die Komplexität des Themenfeldes bedingt, dass dies nur bei Einbindung aller relevanten Arbeitsmarktakteure zu erreichen sei.

Aktuell werden im Agenturbezirk Braunschweig-Goslar 6.754 Langzeitarbeitslose gezählt. Im Januar 2014 waren es noch 9.242 Menschen, die länger als ein Jahr arbeitslos waren. Dies entspricht einem Rückgang von 2.488 Männer und Frauen. „Auch wenn wir bereits erste Erfolge beim Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit wahrnehmen können, so ist die nachhaltige Reduzierung eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nicht mit kurzfristigen Initiativen gelöst werden kann.“

Neues Regelinstrument


Ein neues Regelinstrument unterstützt Menschen, die aktuell faktisch keine Chance auf dem Arbeitsmarkt hätten. Diese können nun durch die Jobcenter für bis zu 5 Jahre zum ortsüblichen- oder Tariflohn arbeiten und werden dabei intensiv begleitet und gecoacht. „Sie können eine Weiterbildung absolvieren und für manche ist dies eine echte Perspektive für den Weg zurück auf den Arbeitsmarkt,“ blickt Arbeitsmarktexperte Witt auf das neue Instrument, das zusätzliche Möglichkeiten bietet, um für Langzeitarbeitslose neue Teilhabe- und Beschäftigungschancen durch sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu schaffen.