Arbeitslosigkeit steigt um 10,8 Prozent - Für 79.020 Beschäftigte wurde Kurzarbeit angemeldet

Vor allem aus dem Bereich Handel, Arbeitnehmerüberlassung und Gastgewerbe hätten sich Menschen arbeitslos melden müssen.

Agentur für Arbeit Helmstedt. Archivbild
Agentur für Arbeit Helmstedt. Archivbild | Foto: regionalHeute.de

Region. Im April stieg die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Helmstedt, zu dem neben den Landkreisen Helmstedt und Gifhorn auch die Stadt Wolfsburg gehört, deutlich um 1.028 Personen oder 10,8 Prozent auf 10.536. Im Vergleich zum April 2019 waren es 831 (8,6 Prozent) mehr Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,9 Prozent und damit 0,3 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau. Das teilt die Agentur für Arbeit Helmstedt in einer Pressemeldung mit.


Im Landkreis Helmstedt waren im April 3.008 Menschen arbeitslos gemeldet, das waren 200 (7,1 Prozent) mehr als im März und 131 (4,6 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote betrug 6,1 Prozent und damit 0,3 Prozentpunkte mehr als im Vorjahresmonat. Im Landkreis Gifhorn waren im zurückliegenden Monat 4.132 Menschen arbeitslos, 400 beziehungsweise 10,7 Prozent mehr als im März und 444 (12 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote beträgt 4,3 Prozent und liegt damit 0,4 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau.

Stadt Wolfsburg besonders betroffen


3.396 Menschen waren im April in der Stadt Wolfsburg arbeitslos und damit 428 oder 14,4 Prozent mehr als im April. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 256 (8,2 Prozent) mehr Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,0 Prozent und damit 0,3 Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau.

Um wirtschaftliche Einbußen und Auftragsrückgänge abzufedern, haben viele Unternehmen Kurzarbeit beantragt. „Durch den Shut-Down und die damit verbundene Schließung von Cafés, Läden, Hotels, Gastronomie- und anderen Dienstleistungsbetrieben erstreckt sich die Inanspruchnahme von Kurzarbeit über nahezu alle Branchen. In dieser beispiellosen konjunkturellen Krise können wir hoffentlich mit Kurzarbeit einen Beitrag leisten, viele Arbeitsplätze zu erhalten. Die Erleichterungen des Gesetzgebers im Zuge der Corona Krise helfen uns dabei sehr“, sagt Ulf Steinmann, Leiter der Agentur für Arbeit Helmstedt.

2.687 Betriebe haben Kurzarbeit angemeldet


Im Agenturbezirk Helmstedt haben im April 2.266 Betriebe für insgesamt 58.187 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. Zum Vergleich, im April 2019 waren es zehn Betriebe mit 910 Beschäftigten. Im März 2020 hatten bereits 421 Betriebe für 20.833 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. Insgesamt hätten also im Zuge der Corona-Krise 2.687 Betriebe für 79.020 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften hat gleichzeitig kräftig abgenommen. So verzeichnet die Agentur für Arbeit einen Stellenbestand von derzeit 2.626 vakanten Arbeitsstellen. Das ist ein Rückgang von 20,2 Prozent gegenüber April 2019. Der Zugang im April betrug 308 Stellen, das waren 492 (61,5 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat.

"Fortführung der schrittweisen Öffnung ist entscheidend"


„Die Einschläge auf dem Arbeitsmarkt werden durch die neuen Arbeitslosenzahlen vom April deutlich. Der Bestand an Arbeitslosen ist von März auf April entgegen der üblichen saisonalen Entwicklung deutlich gestiegen", fasst Ulf Steinmann zusammen. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit sei dabei im Wesentlichen auf die fehlenden Abgänge aus Arbeitslosigkeit in Beschäftigung, den Anstieg der Zugänge in Arbeitslosigkeit aus Erwerbstätigkeit und das deutlich reduzierte Angebot an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen zurückzuführen. Vor allem aus dem Bereich Handel, Arbeitnehmerüberlassung und Gastgewerbe hätten sich Menschen arbeitslos melden müssen. Für die Entwicklung in den nächsten Monaten sei ausschlaggebend, inwieweit die schrittweise Öffnung fortgeführt werden könne.


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