Region. Vor allem im östlichen Niedersachsen ist bis 2015 die Gefahr gestiegen, unter die Armutsgrenze zu fallen, wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) mitteilte.
In den Jahren 2008 bis 2015 ist die Gefahr, in die Armut abzurutschen, laut dem jüngsten Bericht des LSN, mit einzelnen Schwankungen gestiegen. Dies betrifft vor allem Ostniedersachsen mit den Landkreisen Gifhorn, Helmstedt, Peine und Wolfenbüttel, sowie die kreisfreien Städte Braunschweig, Salzgitter und Wolfsburg. Auch im Landkreis Goslar in Südniedersachsen ist ein Anstieg erfasst worden.
So liegtfür das Jahr 2015 die Grenze zur Armut eines Einpersonenhaushalts bei einem Nettoeinkommen von 930 Euro im Land Niedersachsen. Im Durchschnitt für die Jahre 2008 bis 2015 hat das LSN einen Anstieg von 2,6 Prozent in der durchschnittlichen Armutsgefährdung für Ostniedersachsen errechnet. Im Vergleich dazu liegt Südniedersachsen bei einem Anstieg von 1,2 Prozent. Was einen Gesamtwert von zwei Prozent für die statistische Region Braunschweig ergibt.
Inwiefern diese Zahlen sich im Alltag bemerkbar machen, zeigte sich bei der Nachfrage von regionalHeute.de bei der Goslarer Tafel und der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Wolfsburg. "Die Zahl der Menschen, die die Hilfe der Tafel in Anspruch nehmen, ist in den letzten Jahren definitiv gestiegen", so eine langjährige Mitarbeiterin der Goslarer Tafel. Demnach suchen unterschiedlichste Personengruppen die Tafel auf: alleinerziehende Mütter, Rentner, Witwen, Flüchtlinge und Geringverdiener.
Der Geschäftsführer der AWO Wolfsburg Marcus Musiol berichtet von einem konstant hohen Bedarf an Beratungsgesprächen in den vergangenen Jahren. Die Beweggründe, die Sozialberatung aufzusuchen, reichen dabei von tatsächlicher Armut bis zu Unsicherheit im Umgang mit dem eigenen Einkommen.
Diestatistische Region Braunschweig sticht im Vergleich zum restlichen Bundesland mit einer höheren Armutsgefährdung hervor, die in verschiedenen Teilen der Bevölkerung spürbar ist.
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