Armutsgefährdung in der Region deutlich angestiegen

Die Zahlen in der Region liegen über dem Landes- und Bundesdurchschnitt.

In der Region ist die Armutsgefährdung angestiegen.
In der Region ist die Armutsgefährdung angestiegen. | Foto: Anke Donner

Region. Die Armutsgefährdungsquote lag im Jahr 2019 in Niedersachsen bei 16 Prozent und damit 1,0 Prozentpunkte über dem Niveau des Vorjahres. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) mitteilte, waren damit circa 1,26 Millionen Menschen von relativer Einkommensarmut betroffen. Im Bundesdurchschnitt betrug die Quote 15,9 Prozent. Schaut man auf die Region, stellt man fest, dass die Zahlen hier um knapp drei Prozent angestiegen sind.


Laut einer aktuellen Auswertung des Statistikportals der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder ist in den Landkreisen und Städten Wolfenbüttel, Gifhorn, Helmstedt, Peine, Braunschweig, Wolfsburg und Salzgitter die Zahl von 14,2 Prozent in 2009 auf 17 Prozent in 2019 angestiegen. Im Landkreis Goslar erhöhte sich die Zahl im selben Zeitraum von 18 auf 20,2 Prozent.

Deutlicher Anstieg bei jungen Menschen


Laut Landesamt für Statistik sei die Armutsgefährdung zwar bei fast allen Altersgruppen und Haushaltstypen angestiegen, jedoch zeige sich der Anstieg besonders deutlich bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren. Mit 21,7 Prozent seien anteilig so viele Minderjährige wie noch nie seit Berechnung der Zahlen ab 2005 von Armut bedroht. Gegenüber dem Vorjahr sei die Quote um 2,4 Prozentpunkte angestiegen. Auch die Armutsgefährdung im Alter habe ebenfalls überdurchschnittlich zugenommen, heißt es. Unter den Menschen im Alter von 65 Jahren und mehr waren 2019 nunmehr 15,4 Prozent armutsgefährdet. Auch die zuletzt gesunkene Quote bei Alleinerziehendenhaushalten mit unter 18-jährigen Kindern sei 2019 wieder deutlich auf 43,5 Prozent angestiegen.

Insgesamt zeige sich laut Landesamt für Statistik, dass der Anstieg der Gesamtquote 2019 im Vergleich zu 2018 vor allem darauf zurückzuführen sei, dass sich die Einkommenssituation von Haushalten mit minderjährigen Kindern schlechter entwickelt habe, als diejenige von Haushalten ohne minderjährige Kinder. Haushalte mit Kindern unter 18 Jahren machten an allen armutsgefährdeten Haushalten 43,4 Prozent aus. Mehrpersonenhaushalte ohne minderjährige Kinder würden einen Anteil von 21,6 und Einpersonenhaushalte 34,9 Prozent aus.

Als armutsgefährdet gelten alle Personen mit einem monatlichen Nettoeinkommen von weniger als 60 Prozent des regionalen Durchschnitts, gemessen am Median. Die Armutsgefährdungsschwelle lag 2019 in Niedersachsen für einen Einpersonenhaushalt bei 1.049 Euro, für einen Haushalt mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern unter 14 Jahren bei 2.203 Euro. Bei Haushalten von Alleinerziehenden mit einem Kind unter 14 Jahren waren es 1.364 Euro.


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