Region. Am heutigen Donnerstag ruft der Verband medizinischer Fachberufe e.V. (vmf) bundesweit zum Warnstreik auf. Angesprochen sind Medizinische Fachangestellte (MFA), Arzthelfer und Auszubildende, die in Einrichtungen der ambulanten Versorgung tätig sind, also vor allem Arztpraxen. Ziel sei es, den Druck auf die Arbeitgeberseite zu verstärken und grundlegende Verbesserungen beim Gehalt zu erzielen, heißt es in einer Pressemitteilung der vmf.
Bereits seit Oktober führen der vmf und die Arbeitsgemeinschaft zur Regelung der Arbeitsbedingungen der Arzthelferinnen/Medizinischen Fachangestellten (AAA) Tarifverhandlungen. Die Arbeitgeberseite hat ein Gesamtpaket von 5,5 Prozent Erhöhung angeboten, das hauptsächlich in die unteren Gehaltsgruppen fließen und zu Lasten der höher qualifizierten MFA gehen soll.
"Ganze 0,1 Prozent Plus"
„Damit können wir uns nicht zufriedengeben“, erklärt Hannelore König, vmf-Präsidentin. „Mit dem aktuellen Angebot der AAA erhalten die Berufsanfängerinnen nach ihrer dreijährigen Ausbildung immer noch weniger als Pflegekräfte nach einjähriger Ausbildung. Und den Kolleginnen und Kollegen mit 17 Jahren Berufserfahrung und hohen Zusatzausbildungen werden ganze 0,1 Prozent Plus vorgeschlagen.“
"Unverzichtbar, jetzt zu handeln"
Patientinnen und Patienten bitte man um Verständnis und Solidarität. „Die Arbeitsbereiche von Medizinischen Fachangestellten beinhalten nicht nur die Anmeldung und Terminvergabe, sondern zum Beispiel auch die Assistenz bei Untersuchungen, Behandlungen und chirurgischen Eingriffen, das Durchführen von Hygienemaßnahmen und Laborarbeiten, das Praxismanagement, das Dokumentieren und Abrechnen von Behandlungsabläufen und die Materialbeschaffung. Wenn MFA streiken, werden die Auswirkungen also unmittelbar zu spüren sein. Aber nur so gelingt es uns, die Arbeitsbedingungen für die Berufsangehörigen zu verbessern. Es ist unverzichtbar, jetzt zu handeln, damit nicht noch mehr Berufsangehörige den Beruf wegen der niedrigen Gehälter bei enormer Stressbelastung und hoher Verantwortung verlassen", so Hannelore König.
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