Caracas. Nachdem Amtsinhaber Nicolás Maduro von der staatlichen Wahlbehörde zum Sieger der Präsidentschaftswahl in Venezuela erklärt worden ist, hat auch die Opposition den Wahlsieg für sich reklamiert. Venezuela habe einen neuen Präsidenten und dieser heiße Edmundo González Urrutia, sagte Oppositionspolitikerin Maria Corina Machado.
Das Land habe sich für einen "friedlichen Wechsel" entschieden, fügte sie hinzu. US-Außenminister Antony Blinken äußerte ebenfalls Zweifel am verkündeten Wahlergebnis. Es gebe "ernsthafte Bedenken", dass das Ergebnis nicht dem Willen der Bevölkerung entspreche, sagte er. Argentiniens Präsident Javier Milei sagte derweil, dass sein Land "keinen weiteren Betrug" anerkennen werde.
Auch Maduro selbst sprach von Manipulationsversuchen - allerdings von der anderen Seite. Es habe einen "massiven Hackingangriff" auf das Übertragungssystem der staatlichen Wahlbehörde gegeben, sagte er in einer ersten Ansprache nach der Verkündung des offiziellen Wahlergebnisses. Man wisse bereits, wer dies angeordnet habe und von wo aus dies geschehen sei, fügte er hinzu, ohne weitere Details zu nennen.
Nach Angaben der Wahlbehörde soll Maduro nach Auszählung von 80 Prozent der Stimmen mit rund 51 Prozent vor Oppositionskandidat Edmundo González Urrutia liegen, der auf rund 44 Prozent kommt. Die Opposition wollte in einem Großteil der Wahllokale eigene Beobachter platzieren. Am Wahltag kursierten aber Berichte, dass manchen von ihnen der Zugang verwehrt worden sein soll, auch von Einschüchterungen war die Rede.
Bereits im Vorfeld der Wahl hatten sich Regierung und Opposition gegenseitig vorgeworfen, die Wahl manipulieren zu wollen. Parallel zum Wahlkampf tobte ein Krieg verschiedener Umfrageinstitute, die teils zu entgegengesetzten Resultaten kamen. Internationale Wahlbeobachter sind unterdessen nur wenige im Land. Entweder wurden sie ausgeladen, an der Einreise gehindert oder sagten freiwillig ab.
Bereits Maduros Wiederwahl im Jahr 2018 war wegen mutmaßlicher Wahlfälschung unter anderem von den USA und den Mitgliedern der Europäischen Union nicht anerkannt worden. Seit Jahren sind nicht zuletzt deswegen zahlreiche Sanktionen in Kraft, die Wirtschaft des Landes liegt ab Boden, ein großer Teil der Bevölkerung lebt in Armut.
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