Berlin. Deutschlands Jungunternehmer trifft der Fachkräftemangel mit voller Wucht. Neun von zehn junge Firmen im Land haben zur Zeit offene Stellen - "ein zentrales Problem", sagte Christian Miele, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes Deutsche Start-ups, in dem sich rund 1.200 junge Unternehmen organisiert haben.
Die größten Schwierigkeiten seien in den Bereichen IT, Sales und Marketing anzutreffen, sagte Miele dem Nachrichtenmagazin "Focus". Er appellierte an die Politik: "Angesichts dieses Fachkräftemangels brauchen wir schnellere und vereinfachte Einwanderung." Das sei "eine riesige Herausforderung" und gelte "für alle Bereiche: Nur wenn Handwerker Wohnungen bauen und Erzieher sich um den Nachwuchs kümmern können, sind wir als Einwanderungsland attraktiv." Zugleich zeigte sich Miele zuversichtlich für den hiesigen Unternehmernachwuchs: "Das Geschäftsklima ist nach einer starken Abkühlung in den vergangenen Monaten wieder auf Vorkrisenniveau, vor allem der Blick in die Zukunft wird optimistischer. Auch wenn wir 2022 weniger Neugründungen verzeichnet haben, sind die apokalyptischen Prognosen erfreulicherweise nicht eingetreten", sagte der 35-Jährige dem "Focus".
Das eminent wichtige Finanzierungsgeschäft sei "nicht zusammengebrochen, nur ein Stück vorsichtiger geworden." Ein Blick auf die großen US-Techkonzerne zeige: "Die Entlassungen jetzt liegen deutlich unter den Einstellungen während der Corona-Pandemie - das war ein krasser Boom. Unter dem Strich steht also nach wie vor ein starkes Plus."
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