Region. Am Montag kam es im Landkreis Kusel zum Mord an zwei Beamte der Polizei Rheinland-Pfalz. Für den größten Teil der "Blaulichtfamilie" sei das Geschehen nach wie vor unbegreiflich und der Schock sitze noch immer tief, aber: "Neben viel Zuspruch erfahren wir zurzeit auch wieder hautnah, welch menschenverachtendes Gedankengut existiert und in den sozialen Medien offen nach Außen getragen wird“, sagt der Lüneburger Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG)-Direktionsvorsitzende, Christian-Tobias Gerlach. Das geht aus einer Pressemitteilung der Gewerkschaft hervor.
"Einige haben offensichtlich jeden inneren Kompass verloren und verhöhnen die Polizistinnen und Polizisten in abscheulicher Weise mit dieser unbegreiflichen Tat“, so Gerlach. Er bezieht sich hierbei auf Kommentare in sozialen Medien sowie Ereignisse, die jüngst im Nachgang dieses Verbrechens geschehen sind. Die nachfolgend genannten Aussagen seien verhältnismäßig harmlos und werden deshalb von der Gewerkschaft nur exemplarisch genannt. Ein Verkehrsteilnehmer in Hagen wünschte eingesetzten Beamten: "So etwas wie heute Morgen in Rheinland-Pfalz sollte Euch viel öfter passieren“ und ein Twitter-Nutzer ließ keinen Zweifel daran, kein Mitleid zu empfinden, denn "Auch tote Cops sind Cops. Sorry not sorry“.
Dieses angespannte Verhältnis einiger Bürger zum Staat werde, nicht nur im vermeintlichen Schutz des Internets, ganz offen kommuniziert. Die Kommentare im Internet verdeutlichten aber, dass dieses noch immer von vielen Menschen als rechtsfreier Raum betrachtet wird. Im Falle der ermordeten Polizisten wurde daher eigens eine Ermittlungsgruppe beim Landeskriminalamt eingerichtet. Dass es auch anders geht, verdeutliche hierbei das Beispiel: Aus der Polizeiinspektion Harburg in Buchholz wurde berichtet, dass eine unbekannte Person am Eingang einen Blumenstrauß niedergelegt und eine Kerze aufgestellt hatte, um ihre Anteilnahme auszudrücken. "Die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger sieht glücklicherweise den Menschen hinter der Uniform und die Anteilnahme, auch aus dem Ausland, ist sehr groß“, konstatiert der Vorsitzende abschließend.
Am heutigen Freitag wurde bundesweit zu einer Schweigeminute zu Ehren der ermordeten Beamten aufgerufen. Auch in unserer Region war die Anteilnahme groß. Mehr dazu lesen Sie hier.
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