Region. Die niedersächsischen Universitäten verhandeln weiterhin mit der VG Wort über die Nutzungsrechte von wissenschaftlicher Literatur über elektronische Systeme. Vorerst bleiben die Texte aber verfügbar.
Die Verhandlungen über einen Rahmenvertrag zur Nutzung wissenschaftlicher Texte über Online-Systeme geht weiter. Ein Teilerfolg ist bereits zu vermelden, denn die Texte können bis zum Wintersemester 2017/2018 weiterhin in bekannter Weise genutzt werden. Wie sich die Zugriffsrechte anschließend gestalten, darüber sind sich die Verhandlungspartner noch uneinig.
Problematischer Rahmenvertrag
Es gibt Universitäten, die sich weigern, dem Rahmenvertrag beizutreten. Sie kritisieren, dass ihrer Meinung nach der Arbeitsaufwand im Vergleich zum Nutzen für die Autoren unverhältnismäßig hoch sei. Dr. Robert Staats, geschäftsführender Vorstand der Verwertungsgesellschaft Wort (VG WORT), sagt hierzu: "Seit Durchführung des Pilotprojektes an der Universität Osnabrück im Wintersemester 2014/15 haben wir das Meldeverfahren deutlich vereinfacht und nutzerfreundlicher ausgestaltet. Das System arbeitet technisch einwandfrei und die Meldungen lassen sich ohne großen Zeitaufwand vornehmen." Marc Jäger, vom Asta der Technischen Universität Braunschweig sieht dies anders. Der Zugriff zu Literatur würde, so Jäger, für studierende und Lehrende durch das neue System wesentlich zeitintensiver: "Der Testlauf an der Universität in Osnabrück im Wintersemester 2014/15 zeigte, dass unsere Bedenken dahingehend leider bestätigt werden würden."
Verlängerung der Verhandlungen
Die VG Wort sagt, sie sei zu weiteren Verhandlungen bereit. "Wir sind offen für Gespräche mit der Hochschulrektorenkonferenz HRK und den Universitäten, um auf der Grundlage des Rahmenvertrages zügig zu einer gemeinsamen Lösung zu kommen", äußert sich Staats. Auch Jäger hofft auf eine Einigung in der Sache: "Wir als AStA sind sehr erfreut, dass es wieder zu Verhandlungen kommt und hoffen auf ein studierendenfreundliches Ergebnis. Das sich alternativ abzeichnende Szenario wäre ein schwerer Schlag und würde die Lehre an den Hochschulen um Jahre zurückwerfen."
Jäger äußert sich besorgt zu der Möglichkeit, dass Vertragsverhandlungen scheitern könnten: "Der Zugang zu Literatur würde immens erschwert werden und es gäbe einen starken Mehraufwand, da Texte aus einzelnen Büchern jeweils heraus kopiert werden müssten, statt einen sehr praktikablen Online-Zugriff zu haben. Ein solcher Rückschritt würde am Ende das Studium unnötig erschweren."
Er hofft auf eine baldige permanente Lösung: "Studierende profitieren davon, wenn Lehrende mehr Zeit haben, sich inhaltlich vorzubereiten, als sich mit der VG Wort auseinanderzusetzen. Die VG Wort möchte, laut eigener Aussage, bis zum 30. September 2017 unter Berücksichtigung der BGH-Entscheidung vom 20. März 2013 eine praktikable Lösung an den deutschen Hochschulen einsetzen.
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