Augen für die Anderen – Grußworte vom Landesbischof


| Foto: Robert Braumann



Braunschweig. Von Weihnachten geht eine verändernde Kraft aus. Sie öffne uns die Augen für andere Menschen und das, was sie von uns brauchen. Darauf hat Landesbischof Dr. Christoph Meyns in seiner Weihnachtspredigt am Heiligen Abend (24. Dezember) im Braunschweiger Dom hingewiesen.

Er erinnerte vor allem an das Schicksal der Flüchtlinge, die zu uns kommen: "Ich bin froh und glücklich darüber, dass wir hier im Braunschweiger Land eine Kultur der Gastfreundschaft pflegen mit vielen Beispielen dafür, dass Menschen ihr Herz öffnen." Dazu gehöre auch die finanzielle Unterstützung der Flüchtlingslager in der Türkei, in Jordanien oder im Libanon. Außerdem erinnerte der Landesbischof an die Strafgefangenen und die Menschen, die tagtäglich mit ihnen zu tun haben. Auch wenn Häftlinge schwere Schuld auf sich geladen hätten, seien sie "im Licht des Stalls von Bethlehem betrachtet Menschen wie du und ich". Sie seien mehr als ihre Taten und Untaten. Gleichzeitig kämen diejenigen, die sie betreuen, immer wieder an Grenzen und müssten menschliche Abgründe und schwierige soziale Situationen aushalten. Ihnen gegenüber seien Respekt und Anerkennung geboten. Der Landesbischof beschrieb die Geburt Jesu im Stall von Bethlehem als gesellschaftliche Provokation: "Die Wichtigkeiten, Rangordnungen und Schranken dieser Welt wurden in ihrer Bedeutung stark relativiert, wenn nicht sogar ganz ignoriert." Die Weihnachtsgeschichte lasse die Kleinen groß rauskommen. Im Licht von Weihnachten verlören der soziale Status, der Besitz oder auch die eigenen Leistungen ihre Bedeutung: "Es ist, als würde man durch eine Schleuse an den Ort eines neuen Lebens treten, an dem ich nur noch Mensch bin, zusammen mit vielen anderen Menschen."


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