Salzgitter/Wolfenbüttel. Das Institut für Tourismus- und Regionalforschung an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften in Salzgitter veröffentlicht seine erste Zwischenauswertung zum Wandermonitor. Unter den bundesweit über 1.500 Befragten ist allein die Anzahl der häufig Wandernden im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozentpunkte auf 62 Prozent gestiegen. Spitzenreiter sind dabei Personen aus der Altersgruppe „50 Jahre und älter“. Es zeigt sich aber eine zunehmende Wanderintensität vor allem in den jüngeren Altersgruppen. 2020 sind die Anteile der Wanderungen in der Freizeit gestiegen und im Urlaub gesunken. Dies dürfte aber vor allem daran liegen, dass Urlaube 2020 Corona bedingt nicht in gewohntem Umfang möglich waren. Dies teilt die Ostfalia in einer Pressemitteilung mit.
Der Initiator der Studie und Dekan Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack erklärt: „Normalerweise erheben wir unseren Wandermonitor kalenderjährlich. Dieses Mal fehlen uns aber rund sechs Monate, da unsere Partner Corona bedingt fast das halbe Jahr schließen mussten. Wir verlängern den Befragungszeitraum deshalb um das Jahr 2021“. Die ersten Zwischenergebnisse würden schon jetzt zeigen, dass die Befragten in Zeiten von Corona besonders wanderfreudig seien.
Das wollen Menschen beim Wandern
Die Motive zum Wandern hätten sich im Vergleich zu den Vorjahren kaum verändert. Die häufigste Antwort sei mit 97 Prozent „die Natur erleben“, 89 Prozent möchten sich aktiv bewegen und 73 Prozent die Region erleben. Deutliche Anstiege würden sich zu den Vorjahren bei den Punkten „den Alltag vergessen“, „meine Ruhe haben“ und „frei sein“ finden. Abgenommen hätten Gründe wie „frische Kraft sammeln“, „Interesse an Pflanzen/Tieren“ und „Sehenswürdigkeiten besichtigen“.
Als Wanderregionen seien vor allem die Mittelgebirge in Deutschland beliebt. Rund 62 Prozent der Befragten gaben an, dort zu wandern. Besonders wichtig scheine den Befragten dabei die Qualität und Auswahl eines bestimmten Weges zu sein. Für die Wahl eines Wanderweges habe das Gastgewerbe in 2020 eine deutlich geringere Rolle gespielt.
Einfluss von Wetter und Witterung
Wie in den vergangenen Jahren gebe es auch im Wandermonitor 2020/2021 ein Schwerpunktthema, das genauer beleuchtet wird. Diesmal geht es um den Einfluss von Wetter und Witterung auf die Entscheidungsprozesse. Die Mehrheit der befragten Wanderer würden ganzjährig wandern gehen. Dabei beeinflusse das Wetter die im Vorfeld getroffene Entscheidung vor allem bei Tagesausflugswanderungen (82 Prozent) und Gelegenheitswanderungen im Urlaub (78 Prozent). Reine Wanderurlaube würden indes weniger vom Wetter beeinflusst, hier spiele es nur für rund ein Drittel der Befragten eine Rolle. Die Befragten würden sie sich aber nicht allein auf die Jahreszeit verlassen: 68 Prozent nutzen für aktuelle Wetterinformationen Wetter-Apps, 59 Prozent vertrauen auf Wetterdienste im Internet. Zum Vergleich: Die heimische Tageszeitung zum Wetter-Check würden nur fünf Prozent der Befragten befragen.
Die Gesamtauswertung des Wandermonitors 2020/2021 werde zu Beginn des Jahres 2022 vorgestellt. „Etwaige Ungenauigkeiten sollten sich bis dahin nivellieren“, so Prof. Dr. Heinz-Dieter Quack. „Wir sind zuversichtlich, dass die Befragung auch dann zeigen wird, dass Wandern nicht mehr nur ein Hobby der älteren Generationen ist, sondern für alle Altersgruppen und soziale Schichten eine beliebte und vor allem gesunde Art der Freizeitgestaltung ist.“