Region. Seien es Automatensprenger, Überfälle oder Attentate - täglich gibt es Meldungen über Verbrechen, auch in unserer Region. Damit einhergehend wird auch viel über die Ausrüstung der Polizei gesprochen. Doch was hat die Polizei in Niedersachsen eigentlich alles zur Verfügung? Wie ist eine übliche Funkstreife ausgestattet? Darüber gibt die Niedersächsische Landesregierung Auskunft.
Die Polizei Niedersachsen verfügt über insgesamt 4.315 Fahrzeuge verschiedener Klassen. Der Anteil an Funkstreifenwagen beträgt dabei 3.030.
Ist die Polizei mit dem Fahrzeug unterwegs, in der Regel in Form einer solchen Funkstreife, dann ist genau geregelt, welche "Führungs- und Einsatzmittel" (FEM) dabei sind.
Ausrüstung einer Funkstreife
Darunter findet sich vor allem viel technisches Gerät: Brechwerkzeug, Straßenbesen, Schaufel, Arbeitshandschuhe, Bolzenschneider, Feuerwehrpfostenschlüssel, Warnblinkleuchte, Suchscheinwerfer, Trassierband, Abschleppseil oder Abschleppstange, Verkehrsunfallaufnahme-Koffer, Warnweste, medizinisches Notfallset, Handfessel-/Gurtschneider, Glasbrecher, Feuerlöscher, Streckenmessrad oder Bandmaß, Anhaltestab, Verkehrsleitkegel, LEDWarnblinkleuchte, mobilem Pannenleitset und Profiltiefenmesser.
Die Funkstreifenwagen sind in Niedersachsen nicht standardmäßig mit Waffen ausgestattet. Bei Bedarf werden von den Dienststellen aus Maschinenpistolen Heckler & Koch (H&K) MP5 mitgeführt.
Die aktuelle Ausstattung der Dienststellen mit Maschinenpistolen soll sicherstellen, dass die Fahrzeuge mit besonderer Einsatzpriorität bedarfsgerecht ausgestattet sind. Im Bestand der Polizei des Landes Niedersachsen befinden aktuell insgesamt 1.640 Stück vollständig ausgestattete, einsatzfähige Maschinenpistolen des Typs Heckler & Koch MP5.
Neben den in der Funkstreife vorgehaltenen Waffen führt jeder Polizist zudem seine üblichen Ausrüstung und Dienstwaffe bei sich. Für gefährliche Einsätze mit höherer Priorität sind Funkstreifen (inklusive Bereitschaftspolizei) zudem seit 2016 mit Schutzwesten (als sogenannte Plattenträger) der Schutzklasse 4 und mit ballistischen Helmen (inklusive Visier) ausgestattet. Für eine darüber hinausgehende Interventionsfähigkeit hat die Spezialeinheiten der Polizei Niedersachsen im erforderlichen Umfang Zugriff auf weitere Bewaffnung.
In manchen Bundesländern setzt die Polizei statt der MP5 auf die MP7. Ein Austausch ist in Niedersachsen allerdings nicht vorgesehen. Der Bedarf sei auch mit dem vorhandenen Modell gedeckt.
Eher ein personelles Problem
Die Ausrüstung scheint also weniger ein Problem bei der Verbrechensbekämpfung zu sein. Es gibt allerdings andere Herausforderungen, mit denen die Polizei aktuell zu kämpfen hat.
So seien es unter anderem die Dienstgebäude, die dringend saniert werden müssten. Viele Dienststellen seien marode. So fordert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hier eine Verbesserung. Dies sei auch wichtig bezüglich des noch dominanteren Problems des Personalmangels. Die Polizei habe ein deutliches Nachwuchsproblem - so die Gewerkschaften. So wurde unter anderem eine Erhöhung der Polizeizulage gefordert, um den Beruf attraktiver zu machen. Dies war auch Teil der aktuellen Debatte um den zweiten Nachtragshaushalt 2023.
Kevin Komolka, Landesvorsitzender der GdP dazu: „Mit dem zweiten Nachtragshaushalt 2023 werden an zwei Stellen wichtige Weichen gestellt: Erstens war die Erhöhung der Polizeizulage auf 180 Euro angesichts der steigenden Anforderungen und Belastungen im Arbeitsalltag der Polizei nach über zwei Jahrzehnten überfällig. (...) Zweitens ist die Freigabe von 31 Millionen Euro zur Sanierung der Zentralen Polizeidirektion in Hannover ein richtungsweisender Schritt. Angesichts der vielen maroden Dienststellen, die ein unglaublich unattraktives Arbeitsumfeld bieten, muss endlich damit begonnen werden, die Gebäude zu sanieren, bevor es noch teurer wird.“
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