Ausstellung: Fasching, Fastnacht und Karneval in der ehemaligen DDR


Geschäftsführer von der Komitee Braunschweiger Karneval g GmbH Gerhard Baller freut sich auf die zahlreichen Besucher
Geschäftsführer von der Komitee Braunschweiger Karneval g GmbH Gerhard Baller freut sich auf die zahlreichen Besucher | Foto: Privat



Schöppenstedt. Vom 6. September bis zum 17. Oktober 2015 wird die Ausstellung samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr in der Ludwig-von-Strümpell-Schule in Schöppenstedt vom Karneval-Verband Niedersachsen (KVN) in Zusammenarbeit mit dem Komitee Braunschweiger Karneval gezeigt. Der nachfolgende Artikel von Gerhard Baller, Geschäftsführer von der Komitee Braunschweiger Karneval g GmbH, berichtet über die Ausstellung.

Wie wurde eigentlich Karneval in der DDR gefeiert? Eine einmalige Ausstellung des Deutschen Fastnachtmuseums Kitzingen bietet nun Gelegenheit, sich umfassend zu informieren und so manche Kuriosität zu entdecken. Der Karneval in der DDR war von speziellen Rahmenbedingungen geprägt. Ein Rückgriff auf historische Traditionen sei überall fast nicht möglich gewesen. Zunächst vom Staat weitgehend ignoriert, zwang die zunehmende Akzeptanz in der Bevölkerung schließlich dazu, Karneval als Objekt der Kulturförderung zu sehen – und das hieß im Sozialismus immer: inhaltliche Beeinflussung, so Gerhard Baller.

Überraschende Eindrücke aus der Karnevalskultur der DDR


Welche Auswirkungen hatte die staatlich gelenkte Planwirtschaft? Warum wurde für Karnevalsvereinigungen die Trägerschaft von volkseigenen Betrieben vorgeschrieben? Wie wurde Saal-Karneval gefeiert und das Miteinander in den Karnevalclubs gestaltet? Welche Konflikte und Interventionen durch die Staatssicherheit gab es? Nicht nur darüber erzähle die Ausstellung „Fasching, Fastnacht und Karneval in der ehemaligen DDR“ und vermittelt so auch einen Einblick in den DDR-Alltag. Insbesondere bei nachfolgenden Generationen, für die die Grenzöffnung schon ein nicht mehr selbst erlebter Teil der Geschichte ist, solle die Ausstellung zu überraschenden Eindrücken aus der Karnevalskultur der DDR führen.

Die Ausstellung wurde bereits im Jahre 2011 in Braunschweig gezeigt. Der Braunschweiger Karneval hat damals die Gelegenheit wahrgenommen, auf seinen Beitrag zur Zusammenführung der doch recht unterschiedlichen Karnevalskulturen von Ost und West hinzuweisen. So nahmen unmittelbar nach der Grenzöffnung 1990 bereits Delegationen aus Sachsen-Anhalt am Braunschweiger Karnevalszug teil. Die nachfolgende Jahreshauptversammlung des Bundes Deutscher Karneval in Braunschweig führte zum Zusammenschluss des Bund Deutscher Karneval (BDK) mit den Verbänden der ehemaligen DDR.

Karnevalistischen Brauchtum sichern


Mit dieser Ausstellung tritt der KVN das erste Mal an die Öffentlichkeit, um auf die Errichtung einer Sammlung Niedersächsische Fastnacht in Schöppenstedt hinzuweisen. Der KVN hat die von der Samtgemeinde Elm-Asse und der Stadt Schöppenstedt angebotene Möglichkeit gerne aufgegriffen, zusammen mit der „Figuren-Ausstellung der napoleonischen Epoche“, in Schöppenstedt diese Dauerleihgabe für die Sammlung zu präsentieren. Die Ausstellung ist der erste Schritt des KVN, um die zentrale Dokumentation karnevalistischen Brauchtums in Niedersachsen in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Wolfenbüttel, dem Niedersächsischen Landesarchiv Wolfenbüttel und der Sammlung Niedersächsische Fastnacht in der Till-Eulenspiegel-Stadt Schöppenstedt nachhaltig zu sichern.

Die Eröffnung der Ausstellung findet am Sonntag, 6. September, um 17 Uhr im Eingangsbereich der Ludwig-von-Strümpell-Schule statt. Sie wird bis zum 17. Oktober jeweils samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr gezeigt. Zur Ausstellung erscheint ein Begleitheft, das als Eintrittskarte verkauft wird. Eintritt für Einzelpersonen und Familien betragen zwei Euro, Schulklassen, Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr haben freien Eintritt.


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