Auswärtiges Amt fordert Deutsche zu Ausreise aus Libanon auf

Das Auswärtige Amt hat am Donnerstag angesichts der Entwicklungen im Nahen Osten deutsche Staatsangehörige zur Ausreise aus dem Libanon aufgefordert.

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Auswärtiges Amt (Archiv)
Auswärtiges Amt (Archiv) | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Berlin. Das Auswärtige Amt hat am Donnerstag angesichts der Entwicklungen im Nahen Osten deutsche Staatsangehörige zur Ausreise aus dem Libanon aufgefordert. Vor Reisen in das Land wird gewarnt.


"Es besteht ein erhöhtes Risiko von Terroranschlägen", schreibt das Ministerium. Angriffe, die sich neben inländischen Zielen auch gegen westliche Ausländer und Ziele wie internationale Hotels, Restaurants, Einkaufszentren richteten, könnten nicht ausgeschlossen werden. "Entführungen von Ausländern sind in der Vergangenheit vorgekommen, insbesondere auf den Verbindungsstraßen zwischen der syrischen Grenze und dem Mount Libanon", so das Auswärtige Amt. Deutsche im Libanon werden aufgefordert, stets Reisedokumente im Original mit sich zu führen und bei Aufenthalten in der Nähe von palästinensischen Flüchtlingslagern besonders wachsam zu sein.

"Befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Behörden und von Sicherheitskräften", heißt es weiter. Bei nicht aufschiebbaren Überlandfahrten nach Einbruch der Dunkelheit südlich von Beirut sollten Strecken abseits der Hauptküstenstraße 51 vermieden werden. Nach dem Angriff der Hamas auf Israel seien auch aus dem libanesischen Grenzgebiet unter anderem Mörsergranaten auf israelisches Gebiet verschossen worden, so das Ministerium. Das israelische Militär habe darauf bereits reagiert.

"Die Sicherheitslage in der Region ist hoch volatil; es kommt derzeit immer wieder zu militärischen Auseinandersetzungen im Grenzgebiet, die jederzeit weiter eskalieren können", schreibt das Auswärtige Amt. "Eine weitere Verschärfung der Lage und eine Ausweitung des Konflikts kann nicht ausgeschlossen werden." Dies gelte insbesondere für die südlichen Teile des Libanon, also alle Gebiete südlich der Stadt Beirut. "Im Zusammenhang mit den Spannungen in der Region muss zudem mit Großdemonstrationen gerechnet werden, insbesondere nach dem Freitagsgebet. Im Umfeld dieser Demonstrationen kann es zu Ausschreitungen kommen", so das Ministerium unter Leitung von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne).

Auch in palästinensischen Flüchtlingslagern könne keine Sicherheit gewährleistet werden, da dort keine libanesischen Sicherheitskräfte präsent seien. Innerhalb der Lager könne es kurzfristig zu Auseinandersetzungen kommen, die auch Auswirkungen auf die umliegenden Gebiete haben könnten.


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